Kreis Olpe. . Auch wenn der Begriff „Heimat“ eine besondere Rolle spielt, geht es auf der Burg Bilstein um weit mehr als den nostalgischen Blick zurück.

  • Kreisheimatbund hat viel Zeit und Arbeit in die Vorbereitung gesteckt
  • Auf der Burg Bilstein geht es am Sonntag, 27. August, um Tradition und Moderne
  • 40 Akteure machen die besondere Geburtstagsfeier zu einem echten Erlebnis

Mit einem verstaubten Heimatbegriff wollen die drei Frauen nichts zu tun haben, auch wenn die Veranstaltung „Heimat haben. Heimat suchen. Heimat finden“ heißt. Und so wird zum 200-jährigen Jubiläum des Kreises Olpe auf der Burg Bilstein ein Fest geboten, das im Wesentlichen nach vorne schaut, auch wenn der Blick zurück nicht vergessen wird.

„Es soll ein Fest für alle sein“, sagt die Vorsitzende des Kreisheimatbundes, Roswitha Kirsch-Stracke, und meint Alt und Jung, Groß und Klein, die sich im Kreis Olpe zu Hause fühlen. 40 Akteure beteiligen sich an der besonderen Geburtstagsfeier, die in Bilstein am Sonntag, 27. August, um 11 Uhr offiziell mit dem Einzug des Musikvereins Frenkhausen (nicht Bilstein, wie am Donnerstag irrtümlich berichtet) beginnt. Nach der Begrüßung durch Landrat Frank Beckehoff spricht NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. „Wir freuen uns sehr, dass er kommt“, sagt Birgit Haberhaus-Kuschel, Beisitzerin im Kreisheimatbund. Das umso mehr, als Laschet in Düsseldorf ein Ministerium für Heimat und Kommunen geschaffen habe.

Poetry-Slam und Heimatkino

Tradition und Zukunft spielen nicht nur in der Rede Laschets eine Rolle, sondern auch im Programm. So gibt es ein Heimatkino, in dem unter anderem das katholische Leben im Sauerland von 1930 bis 1965 beleuchtet wird oder auch der Einstau des Biggesees. Es gibt aber auch einen Poetry-Slam (13.30 Uhr), an dem sich je zwei Schüler aus drei Gymnasien - St. Franziskus Olpe, Maria Königin Lennestadt und St. Ursula Attendorn - beteiligen. Die Siegerehrung findet um 16 Uhr statt. Der NABU bietet eine Fledermaus-Wanderung an, der SGV beteiligt sich mit vier Angeboten (siehe unser Interview auf Lokalseite 4).

„Ich freue mich sehr über die Vielfalt der Akteure“, sagte Landrat Beckehoff im Rahmen einer Pressekonferenz und bedankte sich bei der Organisation durch den Kreisheimatbund - und das rein ehrenamtlich.

Regionale Gerichte

Wesentlichen Anteil an der Vorbereitung, die vor drei Jahren begann, hatte Andrea Arens, Beisitzerin im Kreisheimatbund, die ein „lebhaftes und turbulentes Fest“ ankündigte. Dazu gehören auch Ausstellungen in der Burg zur Denkmalpflege, zum Leben von Franz Hitze oder zur Imkerei. Es gibt Vorführungen des Schmiedehandwerks, einen Blick in die Geschichte mit den Autorinnen Monika Klasen und Monika Hunold, die ein Buch über die als Hexe angeklagte Dorthea Becker geschrieben haben, aber auch Techniken der Möbelrestaurierung und Kleintierwirtschaft. Zu Wort kommen neben dem Landrat auch der frühere Kreisheimatpfleger Günther Becker und zwei Mitbürger, die „Heimat haben“ und „Heimat finden“ dokumentieren: Einer von ihnen hat sein ganzes Leben in einem Dorf verbracht, eine Siegerländerin hat im Kreis Olpe ein Zuhause gefunden.

Das gilt auch für den griechischen Folkloreverein „Panagia Soumela“ aus Drolshagen und Olpe, der um 15 Uhr griechische Tänze zeigt und leckere Grillspezialitäten für das leibliche Wohl beisteuert. Daneben gibt es alles rund um die Kartoffel, Brot aus dem Holzofen und frische Waffeln sowie regionale Gerichte, die die Jugendherberge beisteuert. Überhaupt, so Kirsch-Stracke habe es von Seiten des Jugendherbergswerks jede denkbare Unterstützung gegeben.

Man kann alte Handwerkstechniken kennen lernen, Nistkästen bauen, Zinn gießen, Drahtschmuck gestalten, alte Schriften lesen lernen und Lisa Kaufmann kennenlernen. Sie ist Regionsschreiberin und steht um 12.30 Uhr im Mittelpunkt des Programms, das von Dirk Rumpff moderiert wird.

Natürlich gibt es auch musikalische Unterhaltung. neben den Frenkhausern wird auch der Kemper-Werkschor auftreten, fünf Musikerinnen und Musiker der Musikschule Attendorn bringen als Band Attakarma Songs von Nirvana, Oasis, Red Hot Chili Peppers oder Greenday mit und es ist die „Gründung“ eines Spontan-Chores“ aus der Besucherschar geplant - Auftritt inklusive.

Abschluss ist um 17.30 Uhr eine Mediation zum Thema Heimat mit Bernward Koch und Band, Christoph Henrichs und anderen. „Ganz bewusst“, so Andrea Arens, „soll das Fest ruhig enden.“