Kreis Olpe/Sondern. . Das Regionale-Projekt Seeufer Sondern wird mit Spannung verfolgt. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Im Dorf ist die Stimmung noch zwiespältig.

  • Das Regionale-Projekt Seeufer Sondern wird mit Spannung verfolgt
  • Die Bauarbeiten sind in vollem Gange
  • Im Dorf ist die Stimmung noch zwiespältig

Wenn es um Tourismus im Kreis Olpe geht, wird nicht selten in einem Atemzug vom Bigge-Dörfchen Sondern und der“Weißen Flotte“ gesprochen: Unübersehbar wurde aber schon Anfang des Jahrzehnts, dass der frühere Anziehungspunkt mit den Jahren „Rost“ angesetzt hatte und dringend etwas geschehen musste. Als die Regionale 2013 dann nach Südwestfalen vergeben wurde, stand eines relativ schnell fest: Sondern muss aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden.

Seither war die Erneuerung des Bigge-Ufers“ und der Fläche rund um den Bahnhof in aller Munde, geriet zum politischen und medialen Dauerbrenner. Denn nach dem euphorischen Beginn geriet Sand ins Getriebe, und das leidgeprüfte Sondern entwickelte sich von der anfänglichen Ideen-Schmiede zu Gedulds-Weltmeister mit der „Faust in der Tasche“.

Wettbewerb ein Silberstreif

Ein Silberstreif am Horizont war der Gestaltungs-Wettbewerb 2013, den das Berliner Ing.-Büro „A 24“ aus Berlin für sich entscheiden konnte. Erstmals wurde sichtbar - zumindest auf Plänen, welche Möglichkeiten sich eröffneten und wie sich das Seeufer und Bahnhofs-Umfeld vom hässlichen Entlein in einen schönen Schwan würde entwickeln können.

Aber auch hier reifte sehr schnell die Gewissheit: Geduld ist gefragt. Aus der Regionale 2013 wird für die Sonderner letztlich eine Regionale 2018. Denn, so ist Olpes Bürgermeister Peter Weber, wie zuletzt auf der Baustellen-Besichtigung geäußert, zuversichtlich, dass das Projekt abgeschlossen sein werde: „Wir liegen noch im Zeitplan“, sagte Weber, und machte den Sondernern Hoffnungen, die hoffentlich nicht erneut enttäuscht werden.

Schade für den Ort, aber auch für die Stadt und die Planer: die ungeliebte Bahnunterführung kann trotz aller Bemühungen nicht verschwinden: Sicherheits-Aspekte gaben letztlich den Ausschlag, auch ein Pfeifton-System wurde letztlich verworfen.

See-Balkons die Top-Attraktion

Was die Berliner Planer zu Papier gebracht haben, trotz einer Unterführung mit Unverzichtbarkeits-Stempel der Bahn, macht selbst Skeptiker neugierig, wohl Gesonnene geraten ins Schwärmen. Seepromenaden, Parks, zwei große See-Balkons, Sitzbänke und Spielgeräte, jede Menge Bäume und Pflanzen.

„Das Besondere am Ort“, sagt Landschaftsarchitekt Sebastian Pötter (A 24), „ist der Bahnhof direkt am See.“ Ohne alles „auf links ziehen zu wollen“, habe man den Kontrast zwischen dem geschwungenen Ufer und dem linearen Charakter der Bahnlinie aufnehmen wollen. Die Promenade und die Seebalkons seien mit diesem Ja zum linearen Schienenverlauf angeordnet worden. Auch Sitzbänke oder das Pflaster-Muster nähmen diese Linearität auf.

Als auf den ersten Blick auffälligste Neuerung bezeichnet Pötter die See-Balkons: „Das sollen ganz besondere Orte sein.“ Auch das Mobiliar, Liegen, Bänke, Spielgeräte, habe A 24 selbst entwickelt - eigens mit dem Anspruch, „einen Bezug zum Sauerland herzustellen“ - also zu einer typischen Mittelgebirgslandschaft. Im Erläuterungstext zum Wettbewerb heißt es u. a.: „Die untere Promenade wird zum See-Erlebnis. Von hier aus weitet sich der Blick über den See. Die beiden langgezogenen See-Balkone erweitern die Promenade und inszenieren die lange Gerade am See.“

Unterführung hell, offen, großräumig

Besondere Aufmerksamkeit verdient die neu geplante Unterführung, die in der ursprünglichen Version wegfallen sollte. Hier plant A 24 zwei Zugangs-Treppen rechtwinklig zueinander. Der Eingang von der Bahnhofsseite aus wirkt hell und offen, räumlich großzügig. Zu sehen auch unter www.olpe.de