Attendorn. . In unserer Sommer-Serie “Ufergeschichten am Biggesee“ zu Gast auf Campingplatz Hof Biggen.
- Der Hof Biggen lockt Gäste aus unterschiedlichsten Regionen
- Wir stellen drei Camping-Familien vor
- 350 Plätze auf rund 180.000 qm
Sie kommen aus Leverkusen, Solingen und Ostfriesland. Sie haben Urlaube im Drei-Sterne-Hotels gemacht, haben ihre Ferien auf dem Bauernhof verbracht oder waren mit ihren Kindern ein paar Tage im Freizeitpark. Was sie bislang allerdings noch nicht ausprobiert haben, das ist der Aufenthalt auf einem Camping-Platz. Wir stellen drei Familien vor, die sich dem Abenteuer stellen wollten und in einem der 34 Mietwohnwagen auf dem Campingplatz Hof Biggen in Attendorn untergekommen sind.
Die Raschkes
Andreas Raschke staunt nicht schlecht, als er den Wohnwagen zum ersten Mal betritt. „Ich war positiv überrascht“, sagt der Familienvater, der mit seiner Frau Stefanie sowie den beiden Kindern Lenny und Yvonne aus Solingen angereist ist. „Das ist ein Highlight, die Innenausstattung kommt dem eines kleinen Hauses nahe.“ Dabei war sich der Familienvater lange gar nicht sicher, ob er einem Campingurlaub zustimmen solle – mit vier Personen und einem Hund sei es schon „ziemlich beengt“ und die „Organisation alles“, so Andreas.
Doch Sohn Lenny und Frau Stefanie, die zu Kindeszeiten mit ihren Eltern das ein oder andere Mal zelten war, konnten ihn, zumindest zu einem viertägigen „Schnupper-Camping“, überreden. Der Unterschied zum Urlaub in einer Ferienwohnung sei auch gar nicht so groß – dort musste sich die Familie in der Vergangenheit ebenso selbst versorgen. „Bis auf die Unterkunft ist es eigentlich gleich.“
Die vierköpfige Familie aus dem Bergischen Land hatte sich im Vorfeld sogar einen eigenen, alten Wohnwagen für kleines Geld gekauft und ihn vor das eigene Haus in der Heimat gestellt. Seit Ende Mai schliefen dort Mama und Sohn täglich, am Wochenende übernachteten auch mal Sohn und/oder Tochter in dem Wohnwagen. „Gucken wir mal, ob wir ihn irgendwann flott kriegen“, kann sich Mutter Stefanie gut vorstellen, dem ersten Versuch weitere Camping-Urlaube folgen zu lassen – dann mit dem eigenen Wagen.
Familie Fritz
Christian und Claudia Fritz aus Leverkusen haben viel um die Ohren. Beide sind selbstständig, müssen immer erreichbar sein und sich um die Erziehung ihrer Kinder Laura, Lucy und Leon kümmern. Wenn sie in den Urlaub fahren, dann wollen sie ihre Ruhe haben – und die Kinder, ohne große Aufsicht, gewähren lassen. Das ist auf einem Camping-Platz einfacher als im Hotel. Also mietet sich die Familie einen Wohnwagen.
„Wir kommen hierher und alles ist fertig“, begründet Christian die Entscheidung – und Claudia ergänzt: „Die Kinder können sich hier frei bewegen und wir haben Ruhe vom Alltag.“ Sechs Tage verbringen die Leverkusener auf dem Campingplatz und unternehmen dabei eine Menge: Sie fahren Tretboot, besuchen den Aqua-Magis-Park in Plettenberg und den Bigge-Ausblick und schlendern durch Finnentrop, Olpe und Attendorn. In den Jahren zuvor fuhren sie regelmäßig in Freizeitparks und wohnten in kleinen Bungalows mit Toilette und Dusche. Das haben sie in dem Wohnwagen zwar nicht und müssen immer bis zu den Sanitäranlagen laufen. Doch ein Problem sei das nicht.
„Wir waren anfangs etwas pingelig, doch die Toiletten sind hier total sauber.“ Nun denkt die Familie, die über einen Bekannten auf die Mietwohnwagen-Möglichkeit aufmerksam wurde, darüber nach, einen dieser Wohnwagen für ein Jahr zu mieten. Um an freien Wochenenden dem Alltagsstress entfliehen zu können.
Die van Echtens
Über Facebook erfuhr die Familie van Echten, die mit Kindern und Großeltern aus Ostfriesland nach Attendorn kam, von den Mietwohnwagen. „Das wollten wir mal ausprobieren und gucken, ob es uns gefällt“, erzählt Sophia van Echten – deshalb habe sie sich mit ihrem Mann Andreas und dessen Eltern Erika und Uwe um Ostern zusammengesetzt und den Camping-Urlaub gebucht. „Wir müssen erstmal alles neu kennenlernen, bislang waren wir immer in Ferienwohnungen“, berichtet Erika von einer Umstellung, während ihre Schwiegertochter schon darüber nachdenkt, einen Wohnwagen zu kaufen.
„Für uns ist das eine Art Vortestung. Hier schreibt uns niemand vor, was wir machen sollen.“ Und Andreas ergänzt: „Hier sind wir nah an der Natur, wir machen viel miteinander und kümmern uns auch umeinander.“ Bei einem Camping-Urlaub werde man ein Stück weit geerdet, „und man erkennt, welchen Luxus wir doch von zuhause kennen.“ Klingt so, als habe auch er am Camping-Urlaub schnell Gefallen gefunden.
180 000 Quadratmeter
Der Campingplatz Hof Biggen an der Finnentroper Straße in Attendorn bietet auf seinem 180 000 Quadratmeter großen Areal 350 Stellplätze an. Darunter fallen die oben erwähnten 34 Mietwohnwagen, die für zwei bis sechs Personen geeignet sind. Derzeit arbeiten auf dem familiengeführten Campingplatz vier Vollzeit- und drei Teilzeitkräfte, drei Auszubildende (bis zum 1. August) sowie einige Aushilfskräfte. Inhaber ist Jens Boenicke, der gebürtige Berliner übernahm den Platz von seinen Eltern, die 1975 den Bauernhof mit Campingbetrieb aufkauften.
Als Gäste heißt das Hof-Biggen-Team nicht nur Familien und Rentner willkommen, sondern auch Pfadfinder oder Jugendfeuerwehr-Gruppen. Eine Besonderheit: Seit 2006 kooperiert der Camping-Platz unter anderem mit dem AquaMagis in Plettenberg – dorthin fährt jede Woche in den Sommerferien ein Bus mit Kindern vom Camping-Platz und Jugendlichen aus Attendorn.
Zwei Mietautos zur Verfügung
Zudem biete man Ausflüge etwa ins Fort Fun an. „Wir kennen keine Kreisgrenzen“, betont Boenicke, der den Gästen das Erlebnis Sauerland schmackhaft machen möchte. Denn „je zufriedener die Urlauber hier sind, desto häufiger kommen sie wieder.“ Mittlerweile stehen auch zwei Mietautos für Wohnmobil-Besitzer parat, die damit umherfahren können – ohne Befürchtungen, keinen Parkplatz zu finden.