Olpe. . Der Olper Hotel-Betrieb saniert ein weiteres altes Eisenbahnerhaus.
Es ist zweifellos ein Spagat zwischen Tradition und Moderne - aber genau den will das Olper Hotel-Familienteam um Senior Hermann Koch ganz bewusst wagen: Die Rede ist vom Sanierungs-Objekt „Am Biggeufer 9“, dem künftig dritten Standort von Kochs Hotel im Herzen der Kreisstadt.
In dem 1905 erbauten Eisenbahner-Wohnhaus, das Koch schon vor einigen Jahren gekauft hatte, sollen bis zum Frühjahr 2018 etwa ein Dutzend neue Zimmer und Hotel-Appartements entstehen, die dem Gast sowohl die Atmosphäre eines Eisenbahner-Denkmals vermitteln, aber genauso ein Hotel mit Pep und modernem Flair.
Nachfolgefrage geklärt
Dass der Spagat gelingen dürfte, dafür stehen im Familienbetrieb Koch auch Menschen: Hermann Koch und seine Frau Gaby sowie die in das Unternehmen ebenfalls eingestiegenen Profis Thomas und Karoline Koch. Thomas Koch (36) ist Hotel-Betriebswirt, gleichzeitig auch Bauherr des aktuellen Projekts, und Tochter Karoline, studierte Hotel-Managerin, gehört seit Februar diesen Jahres zur „Mannschaft“ am „Bigge-Ufer“.
„Die Bausubstanz wird weitgehend erhalten“, sagt Hermann Koch, „es soll so aussehen wie früher.“ Gerade alte Bahngebäude lieferten sehenswerte alte Fassaden, schöne Sprossenfenster und vieles mehr. Ein gedrechseltes Holzgeländer im Treppenhaus, gewölbt gemauerte Türstürze und verstaubt knirschende Holzdielen versetzen einen im Innern des Schmuckstücks tatsächlich an den Beginn des 20. Jahrhunderts.
Gewohnt werden soll später allerdings hochmodern und komfortabel, so Karoline Koch, die unter anderem Erfahrungen aus einem Düsseldorfer Fünf-Sterne-Hotel mit in die Kreisstadt bringt.
Geeignet auch als Hochzeits-Suite
Grundsätzlich, sagt sie, seien zwar eher kurzfristig orientierte Geschäftsleute eine wichtige Zielgruppe von Kochs Hotel. Im neuen Haus richte man aber den Blick auch auf Gäste, die mal länger als 14 Tage bleiben wollten: „Deshalb wird es hier etwa zehn größere Lösungen geben“, sagt sie. Gemeint sind Appartement-Größen, in denen auch die vierköpfige Familie Platz finde. Weiteres Bonbon: Im Schatten der Kreuzkapelle eigne sich das Angebot auch als Hochzeits-Suite.
Ein geplanter Eingriff in die Bausubstanz wird allerdings zweifellos ins Auge fallen: eine stählerne, offene Brücke zwischen dem Hotelkomplex „Im Roten“ und dem neuen Standort, dem sozusagen „Dritten im Bunde“. Diese Brücke wird in Höhe des zweiten Obergeschosses eine ebenso gewünschte wie praktikable Verbindung schaffen.
Was Rezeption, Restaurant und Frühstücks-Gastronomie angehe, so Koch, werde sich nichts ändern: Dreh- und Angelpunkt bleibe Kochs Hotel an der Bruchstraße.
Über das Kostenvolumen des neuen Projekts gab Koch gestern keine Auskunft, lediglich darüber, dass die Kauf-Verhandlungen mit der Deutschen Bahn kein Vergnügen für Kurzatmige gewesen sei... .
52 Zimmer, 98 Betten
Kochs Hotel gibt es seit 1980. Nach einer Groß-Investition 1990 folgte 2004 der Anschluss des ersten Eisenbahnerhauses zum Kochs Hotel „Im Roten“. Mit dem Biggeufer 9 wird Kochs Hotel über 52 Zimmer und 98 Betten verfügen.