Bergneustadt/Olpe. . In wenigen Tagen geht es los: Lea Born, Abiturientin vom Franziskus-Gymnasium, wird in Ostafrika in einer Grundschule als Freiwillige arbeiten.

  • Auf einen Sprachkurs in den Bergen folgen 11 Monate in Daressalam
  • Lea Born will die Insel Sansibar und den höchsten Berg Afrikas bereisen
  • Nach ihrer Rückkehr nächstes Plan plant Lea einen Psychologie-Studium

Lea Born hat sich vorbereitet. Gründlich vorbereitet. Auf die Kultur, auf die Sprache, auf die Einheimischen. Und dennoch begibt sich die junge Frau auf eine Reise ins Ungewisse. Am Donnerstag geht es los: von Frankfurt aus hebt sie ab Richtung Ostafrika. Ihr Ziel: Tansania, ein Staat mit etwa 50 Millionen Einwohnern am Indischen Ozean.

Und ein Staat, in dem jährlich tausende Menschen an Malaria sterben und ein äußerst traditionelles Rollenverständnis vorherrscht. Ein Land, in dem Frauen Knie und Schultern bedeckt halten müssen, in dem Wasser kaum trinkbar ist und Lea in einem kleinen Steinhäuschen mit „Plums-Klo“ und häufigen Stromausfällen leben wird – weshalb sie im Vorfeld eine „Powerbank“, also ein Ladegerät, schon gekauft hat.

Vier Wochen in Lushoto

Und dennoch fiebert die Abiturientin des Franziskus-Gymnasiums, die als Lernhelferin in einer Grundschule arbeiten wird, dem großen Abenteuer wie ein kleines Kind entgegen: „Ich freue mich auf die Menschen und die Konflikte, die ich mit mir selber haben werde.“ Kurzum: Auf eine ganz neue Welt!

Dass Lea nach der Schule erstmal ins Ausland gehen würde, das stand für die Bergneustädterin schon lange fest. Ursprünglich wollte sie als Au-Pair nach Neuseeland, doch dann kamen in ihr Zweifel auf, ob dies wirklich ihrem Naturell entsprechen würde. „Ich möchte mich nicht nur um Kinder kümmern, sondern etwas abenteuerliches erleben“, erklärt die Noch-18-Jährige, die am Sonntag Geburtstag hat, warum sie ihren Au-Pair-Plan über den Haufen schmiss.

Bilder vom höchsten Berg Afrikas und der Insel Sansibar

Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas.
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas. © dpa
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas.
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas. © dpa
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas.
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas. © dpa
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas.
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas. © dpa
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas.
Impressionen vom Kilimandscharo, dem mit knapp 5900 Meter höchsten Berg Afrikas. © dpa
Impressionen der Insel Sansibar
Impressionen der Insel Sansibar © dpa
Impressionen der Insel Sansibar
Impressionen der Insel Sansibar © dpa
Impressionen der Insel Sansibar
Impressionen der Insel Sansibar © dpa
Impressionen der Insel Sansibar
Impressionen der Insel Sansibar © dpa
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Danach war klar, dass es nach Afrika gehen würde – zunächst favorisierte Lea Kenia, weil dort „ein gutes Englisch“ gesprochen werde und das Patenkind ihrer Mutter das Land bereits kennengelernt hat. Doch da sich die Abiturientin erst auf den letzten Drücker, wie sie selbst sagt, bei entsprechenden Organisationen bewarb, war kein Platz mehr für sie in Kenia frei.

Leer ging sie deshalb aber nicht aus: Sie ergatterte über die Organisation „Christliche Dienste“ noch einen der rar gesäten Plätze in Tansania. Über den Zwischenstopp Emirate wird Lea Born am Freitag in der Küstenstadt Daressalam landen. Von dort fährt sie nach Lushoto, einer Stadt in den Bergen. Dort wird sie einen Monat lang die Sprache Suaheli erlernen – oder es zumindest versuchen. „Ich bin super unsprachenbegabt“, sagt Lea und muss dabei lachen – dennoch ist sie zuversichtlich, nach vier Wochen Sprachkurs intensiv sich halbwegs verständigen zu können – „auch wenn diese Sprache total anders aufgebaut ist als unsere.“

Wenn dieser Kurs zu Ende geht, ist auch Leas Zeit in den Bergen vorbei. Und sie fährt zurück nach Daressalam, wo sie rund elf Monate in einer Grundschule die ansässigen Lehrer und Lehrerinnen unterstützen wird. „Das läuft nicht so ab wie in Deutschland“, weiß die Abiturientin, „in Tansania gibt es keinen Lehrplan, den Unterricht können wir also offen und kreativ gestalten.“ Denkbar sei sogar, dass Lea eigeninitiativ zum Beispiel einen Deutsch-Kurs anbiete – „da sind die Schüler ziemlich heiß drauf“, hat sie sich von ihren Vorgängern bereits berichten lassen.

Samstags engagiert sich die junge Frau aus Bergneustadt zudem bei einer Art Kindernothilfe – dort seien auch viele Kinder ihrer künftigen Grundschule involviert.

Drei Ziele auf der To-do-Liste

Natürlich möchte die junge Frau reisen – dafür habe sie etwa acht Wochen in den Schulferien Zeit. Auf der To-Do-Liste: der Kilimandscharo, der größte Berg Afrikas zwischen Tansania und Kenia. Die Insel Sansibar mit ihren weißen Stränden. Und eine Safari-Tour. „Was genau ich machen werde, das entscheide ich aber spontan“, erklärt Lea, die sich vorstellen kann, die anderen Freiwilligen, die im gesamten Land verteilt sind, zu besuchen. Wie es nach ihrem bevorstehenden Auslandstrip weitergeht, da will sich Lea noch nicht festlegen. Geplant sei ein Psychologie-Studium. „Aber wer weiß, was in einem Jahr ist.“