Kreis Olpe. Im Olper Josefshaus leben etwa 180 junge Menschen – verteilt auf 20 Wohngruppen. Hier erfahren Sie die wesentlichen Informationen:

Im Josefshaus, einer stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung mit Sitz in Olpe, leben etwa 180 junge Menschen im Alter von sechs bis 21 Jahren. Verteilt sind diese Kinder und Jugendliche auf 20 Wohngruppen, die sich über alle sieben Kommunen erstrecken sowie auf 16 ausgelagerte Heimplätze in “Profi-Pflegefamilien“. Lediglich eine Wohngruppe ist nicht im Kreis Olpe verankert, sondern in Bornheim im Rhein-Sieg-Kreis.

Einrichtungsleiter Reinhard Geuecke.
Einrichtungsleiter Reinhard Geuecke. © Flemming Krause

„Fünf unserer Gruppen sind sogar auf Bauernhöfe angesiedelt“, beschreibt Einrichtungsleiter Reinhard Geuecke die Verteilung der Standorte „von Olpe bis nach Melbecke in Lennestadt.“ Jede Wohngruppe verfügt über eine individuelle konzeptionelle Ausrichtung, betont Geuecke, „wir haben Gruppen nur für Mädchen, für Kleinstkinder oder unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge.“ Im vergangenen Jahr installierte das Josefshaus, das aus dem Olper Weisenhaus hervorgegangen ist, vier neue Wohngruppen, davon wurden 35 Plätze für minderjährige Flüchtlinge geschaffen.

GFO ist der Träger

In einer Wohneinheit leben zwischen sieben und neun Kinder bzw. Jugendliche, sie werden begleitet von in der Regel sechs bis acht Sozial- und Heilpädagogen sowie Erziehern, die im Schichtdienst arbeiten. Hinzu kommt noch eine Hauswirtschaftskraft. Träger des Josefshauses, das aktuell etwa 200 Mitarbeiter beschäftigt, ist die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH – kurz GFO.

Dem Heim zugewiesen werden die Betroffenen im Einklang von Jugendämtern und Personensorgeberechtigten, gegebenenfalls mit familiengerichtlicher Unterstützung. Bis es allerdings soweit kommt, „muss schon einiges passiert sein“, betont Geuecke, „Kinder gehören vom Grundsatz her zu ihren Eltern.“

Gruppen des Josefshauses im Kreis Olpe.
Gruppen des Josefshauses im Kreis Olpe. © Josefshaus

Das Josefshaus springt genau dann ein, wenn Eltern mit der Situation überfordert sind und ihrer Fürsorgepflicht nicht mehr nachkommen können. „Für uns ist es wichtig, mit den Eltern zusammen zu arbeiten, das ist ein hohes Gut“, erklärt der Einrichtungsleiter, „bei uns lernen die Kinder, früh selbstständig zu werden.“ Elementar für die Arbeit in den Gruppen sei die dezentrale Struktur des Josefshaus, das die Einbindung der Kinder in das soziale Umfeld ermöglicht. „Unsere Kinder und Jugendliche gehen vor Ort in die Schule und sind in das Vereinsleben eingebunden“, erklärt Reinhard Geuecke.