Kreis Olpe. Die Suchtberatung von Caritas Aufwind übernimmt im Kreis Olpe zwei Aufgaben: Prävention und Beratung. Drogen-Abstinenz ist nur schwer erreichbar.

Junge Menschen trinken weniger Alkohol – zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Ein Trend, über den sich die Drogensuchtberatungsstellen von Caritas Aufwind im Kreis Olpe freuen. Wir stellen ihre Aufgaben und Ziele kurz vor.

Aufgaben

Suchtprävention ist eine wesentliche Aufgabe der Drogenberatung. Dazu arbeitet Caritas Aufwind mit Schulen, Kindergärten oder Jugend- und Sozialarbeitern zusammen. „Wir sind eine Art Service-Stelle“, betont Suchtberaterin Verena Stamm (40), „wir wollen Multiplikatoren wie zum Beispiel Lehrer erreichen, sie mit Infomaterial ausstatten und dann begleiten.“

Eine zweite Aufgabe: Die Suchtberatung. „Zu uns kommen Menschen, die mit illegalen, aber auch legalen Drogen Probleme haben“, erklärt Stamm, „manchmal kommen sie freiwillig, manchmal auf Druck anderer.“ Kein Fall sei wie der andere, die Anliegen der Abhängigen sehr verschieden. Fälle von „Mein Mann sagt, ich trinke zu viel“ bis „Ich bin abhängig und brauche eine Entgiftung“ sind bei der Drogenberatung alltäglich. „Wir schauen uns die Leute genau an und geben fachliche Beratungen.“ Manchmal genügt es, eindringlich mit den Betroffenen zu sprechen, manchmal führt kein Weg an einer Therapie vorbei. Stamm: „Eine Sucht hat immer einen sehr individuellen Verlauf. Wir legen den Fokus unserer Arbeit darauf zu gucken, welche Möglichkeiten und Entwicklungspotenziale bei den Abhängigen vorhanden sind.“ Eine Schema F gäbe es dabei nicht.

Ziele

„Reduzierung ist schon ein Erfolg“, sagt Stamm, „Abstinenz ist für einige nicht zu erreichen. Wir gucken immer, was zur Realität unseres Klienten passt.“ Auffällig ist, dass nur wenige Jugendliche unter 18 Jahren die Beratungsstellen aufsuchten. Sie gingen eher zu den Eltern oder Freunden, „dort haben sie auch einen leichteren Zugang ohne Terminabsprachen“, weiß Stamm.