Rahrbach. . Seit ein paar Tagen rollen die Bagger. Die Arbeiten an der Erschließungsstraße und an den Aufstellflächen für die Megawindräder bei Rahrbach haben begonnen.
- Bis zum Jahresende sollen drei Windräder in den Weidekämpen Strom liefern
- Anlagen mit 200 Metern Gesamthöhe haben eine Nennleistung von 7,2 Megawatt
- Efi Wind GmbH ist nach fünf Jahren Planung mit vielen Widerständen am Ziel
Lange hat’s gedauert. Die Efi Wind GmbH benötigte einen langen Atem für die Realisierung ihres Windparks in den Rahrbacher Weidekämpen. Doch seit letzter Woche rollen nun die Bagger. Die Arbeiten an der Erschließungsstraße und an den Aufstellflächen haben begonnen. Noch in diesem Jahr sollen drei Nordex 117-Windenergieanlagen mit 199 Meter Gesamthöhe ans Netz gehen und umweltfreundlichen Strom produzieren.
In trockenen Tüchern
„Das Projekt ist in trockenen Tüchern“, so Dr. Thomas Tschiesche, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Efi Wind GmbH. Auch die Finanzierung sei gesichert. Kurz vor Ostern wurden die drei Anlagen demnach an die Unternehmensgruppe Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG in Ravensburg am Bodensee verkauft.
Auch interessant
Der Wegebau und die Herstellung der Aufstellflächen für die Baukräne wurden an das Bauunternehmen Kiwi Bau GmbH aus Wolfenbüttel vergeben. Die Zuwegung erfolgt nicht mehr – wie ursprünglich geplant – über die Franzen- und Kohlstraße beziehungsweise den Wanderweg Veischedepfad zwischen Parkplatz Einsiedelei und Fahlenscheid, sondern von der Kreisstraße 18 unterhalb von Fahlenscheid aus.
Die 141 Meter hohen Türme der Marke Ventur, ein Windturm in vorgespannter Fertigteilbauweise wird die Drössler GmbH und Co. KG aus Siegen liefern.
Umplanungen
Umplanungen gehörten bei dem Rahrbacher Windkraft Projekt schon fast zur Tagesordnung. Ursprünglich wollte die Efi GmbH auf der Windkraftvorrangzone der Gemeinde fünf Windräder bauen. Für die Erschließung der fünften Anlage im Nordwesten hätte die Rahrbacher Kirchengemeinde zustimmen müssen. „Der Pfarrgemeinderat erwies sich leider als Windkraftgegner“, so Thomas Tschiesche. Deshalb gab das Unternehmen die fünfte Anlage auf.
Seit Februar 2015 hat die Rahrbacher Windkraft GmbH und Co. KG, eine 100-prozentige Tochterfirma der Efi Wind GmbH, die Baugenehmigung für die verbliebenen vier Windräder in der Tasche. Dennoch plante das Unternehmen Mitte 2015 um. Anstatt Anlagen vom Typ Nordex N 117 favorisierte EFI Anlagen des Windradbauers Vestas. Diese Anlagen sollen an dem Standort wirtschaftlicher und gegen Turbulenzen unempfindlicher sein.
Die Genehmigungsbehörden lehnten den Änderungsantrag der Efi GmbH ab, forderten einen kompletten neuen Antrag. Ende 2015 gab es mit dem neue Windenergieerlass NRW neue Richtlinien. Danach hätte Efi nur noch zwei Windanlagen bei Rahrbach bauen dürfen. Also zog das Unternehmen den Änderungsantrag zurück und verzichtete wegen möglicher Probleme bei Turbulenzen auch auf das vierte Windrad.
Wenn alles gut läuft, will der Generalunternehmer, die Wind Works Development GmbH aus Mühlheim an der Ruhr, die drei Windräder mit einer Nennleistung von je 2,4 Megawatt im November liefern und aufbauen und noch vor Jahresfrist ans Netz anschließen. Der Einspeisepunkt soll wahrscheinlich von der RWE-Westnetz) an der B 517 (Welschen Ennest-Krombach) gebaut werden.
In den letzten Jahren hat die EFI Wind GmbH großes Standvermögen bei dem 16 Millionen Euro-Projekt bewiesen und hatte sich auch von reichlich Gegenwind nicht abschrecken lassen. Per Gutachten musste die EFI GmbH nachweisen, dass der unter Naturschutz stehende Schwarzstorch Vogel dort nicht nistet.
Widerstände ausgeräumt
Am 9. Dezember 2013 stellte das Unternehmen den Genehmigungsantrag und rief damit die Deutsche Flugsicherung auf den Plan, weil es 15 Kilometer nördlich ein sogenanntes Drehfunkfeuer gibt, das Flugzeuge zur Navigation nutzen. Auch dieses Problem wurde ausgeräumt. Auch die Gemeinde hatte im März 2014 zunächst ihr Einvernehmen versagt. Mittlerweile hat EFI mit der Kommune einen Gestattungsvertrag über den Ausbau von Wirtschaftswegen sowie die Verlegung von Erdkabeln abgeschlossen.