Mark. . Seit fünf Wochen ist die Pension Bertram ohne Telefonanschluss. Die Telekom bekommt das Problem nicht in den Griff.
- Pension Bertram auf der Mark bei Kirchhundem wartet auf Hilfe
- Odyssee durch das Störungsstellennetz der Deutschen Telekom
- Telefonkabel hängt seit Jahren ungeschützt über einem Bachbett
In wenigen Wochen soll der Breitbandausbau für die Orte Varste und Silberg in der Gemeinde Kirchhundem abgeschlossen sein und in zwei Jahren jedes Haus im Kreis, auch im Außenbereich, einen schnellen Telefon- und Internetanschluss bekommen. So ist der Plan. Christiane Bertram, die in der Siedlung Mark zwischen Varste und Wirme eine Bauernhof-Pension betreibt, kann angesichts solcher „Hochrechnungen“ nur den Kopf schütteln.
Odyssee
Denn seit Freitag, 3. März, 21 Uhr, also seit fünf Wochen, ist ihr Festnetzanschluss samt Internet und Fax voll gestört. „Ich habe zunächst alle Stecker gezogen und wieder eingesteckt, damit der Router neu startet, aber die Leitung blieb tot“. Am nächsten Tag begann per Handy die Odyssee durch das Störungsstellennetz der Deutschen Telekom.
Christiane Bertram: „Am Anfang war noch alles ok.“ Nach vier Tagen kam pünktlich der angekündigte Techniker, um den Hausanschluss zu prüfen. Seine Einschätzung: Im Haus ist soweit alles ok. Also begann die Fehlersuche im Außenbereich. Nach gut einer Stunde kam der Fachmann wieder. In einem Anschlusskasten sei der Schlüssel abgebrochen, außerdem liege die Leitung im Wasser. „Da muss ein Bautrupp her.“
Der kam auch wenige Tage später, bekam das Problem aber auch nicht in den Griff. Dann war wieder Funkstille. Christiane Bertram rief wieder bei der Störungsstelle an, bekam die unterschiedlichsten Auskünfte. „Beim Anruf sind die alle ganz nett, aber man landet in Dresden, dann in Rostock oder in Hamburg und die glauben einem sowieso nicht.“
Noch zwei weitere Mal rückte ein Techniker an, angeblich sollte der Fehler dann doch im Haus liegen. In dieser Woche erklärte ein weiterer Techniker den Bertrams, es könnte sich auch um einen Leitungsschaden zwischen Silberg und Varste handeln. Die Leitung blieb jedenfalls tot. „Ich bekomme die Buchungen für die Feriewohnungen und die Pensionszimmer immer per Fax von der Tourismus-AG in Lennestadt. Jetzt muss ich ständig nach Altenhundem fahren.“
Umleitung aufs Handy
Glücklicherweise konnte die Pensionswirtin den Festnetzanschluss und auch die E-Mails auf ihr Handy umleiten, sonst wäre sie völlig aufgeschmissen. Mittlerweile hat sie einen Rechtsanwalt eingeschaltet. „Am meisten ärgert mich, dass die Telekom meint, sie könnte machen, was sie will“, sagt Christiane Bertram. Eine Anfrage unserer Zeitung am Montag bei der Telekom blieb trotz Zusage schneller Bearbeitung bis gestern Abend unbeantwortet.
Offen ist auch die Frage, warum die Zuleitung zur Siedlung Mark seit mehreren Jahren provisorisch über einem Bachlauf flattert und dann offen über einem Waldboden verläuft, weil zwei marode Masten nie erneuert wurden. Vielleicht hat die Verzögerung auch mit dem Breitbandausbau im Silberger Tal zu tun.
Keiner weiß es und die Telekom hüllt sich in Schweigen.