Hünsborn. . 144 Eltern entscheiden in Hünsborn über die Zukunft der Schule: Bleibt es eine Katholische Grundschule oder wird es eine Gemeinschaftsgrundschule?
- Befragung per Briefwahl geht bis Donnerstag, 6. April, um 18 Uhr
- Zur Umwandlung in Gemeinschafsgrundschule mindestens 73 Stimmen nötig
- Reinhard Thiedemann plädiert beim Infoabend für eine Umwandlung
144 Eltern werden in Hünsborn bis zum 6. April über die Zukunft der Schule entscheiden. Sie haben die Wahl, ob es eine Katholische Grundschule bleiben wird oder diese in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt wird.
In dieser Woche schreibt die Gemeinde Wenden die Eltern aller Schülerinnen und Schüler an. „Es gibt eine Briefwahl. Wir schicken die Unterlagen mit dem Wahlzettel und einer Versicherung an Eides statt, die unterschrieben werden muss, zu“, sagte Michael Grebe, Fachdienstleiter Bildung und Soziales, auf Anfrage dieser Zeitung. Die Eltern machen ihr Kreuzchen bei einer der beiden Schulformen und schicken den Umschlag dann an die Gemeinde Wenden oder geben ihn im Rathaus oder in der Schule in Hünsborn ab.
Zur Vorgeschichte. Seit drei Jahren suchen Gemeinde Wenden und Kreis Olpe vergeblich nach einer Rektorin oder einem Rektor für die Katholische Grundschule in Hünsborn. Alle Ausschreibungen waren erfolglos. Es gab zwar einen Bewerber, doch dieser hatte die falsche Konfession. Der evangelische Pädagoge erhielt eine Absage, weil der Leiter einer Katholischen Grundschule zwingend römisch-katholisch sein muss. Die Suche nach einem Rektor in Hünsborn wurde zur unendlichen Geschichte. Einziger Ausweg schien deshalb die Umwandlung der Bekenntnisgrundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule zu sein. Dann könnten sich auch evangelische oder konfessionslose Interessenten für den vakanten Posten bewerben. Kurz: Der Kreis der potentiellen Bewerber würde größer.
Öffentliche Auszählung im Rathaus
Auf Antrag der CDU hatte der Rat am 14. Dezember vergangenen Jahres beschlossen, dass die Hünsborner Eltern über den künftigen Status der Schule bestimmen sollen. Der Union geht es dabei vor allem um die Sicherung des Schulstandortes in Hünsborn. Bislang fungiert hier Monika Fröhlingsdorf als kommissarische Schulleiterin.
Der Elternbefragung vorgeschaltet war ein interner Infoabend der Eltern. „Laut Bürgermeister wollen wir hierüber nichts öffentlich bekanntgeben“, so Michael Grebe auf Nachfrage.
Wie diese Zeitung erfuhr, erschienen etwa 60 Eltern zu dem Infoabend. Referent war Reinhard Thiedemann, der vor Jahren als ehemaliger Rektor der Grundschule Welschen Ennest selbst die Umwandlung einer Bekenntnisgrundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule erlebt hat. Thiedemann plädierte dabei für die Umwandlung. Es gebe keine Probleme, und der Bewerberkreis für den Rektorposten würde sich erhöhen.
Nun wählen also die Hünsborner Eltern die künftige Schule. Schluss der Briefwahl ist am Donnerstag, 6. Apirl, um 18 Uhr. „Dann werden wir im Rathaus Wenden öffentlich auszählen“, so Grebe. Es ist also für Spannung gesorgt. Um die Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule zu schaffen, ist aber die Mobilisierung der Eltern nötig, ihre Stimme abzugeben. „Wer nicht abstimmt, stimmt so gesehen für den Verbleib der alten Schule“, bringt es Michael Grebe auf den Punkt.
Es sind also mindestens 73 Stimmen der Eltern nötig, um die Katholische Schule in eine Gemeinschaftsgrundschule umzuwandeln. Sollte diese Mehrheit erreicht werden, wird dies umgesetzt. Falls nicht, bedeutet das automatisch den Fortbestand der Katholischen Grundschule Hünsborn für mindestens drei Jahre.