Kreis Olpe. . Der geplante Bau von Windräderm bleibt umstritten. Das CDU-Treffen in Kirchveischede ist für Bürgerinitiativen ein guter Zeitpunkt für Proteste.
- Wenn die CDU zum politischen Aschermittwoch antritt, wird es auch um Windenergie gehen
- Zwei Bürgerinitiativen wollen in Kirchveischede eine Stellungnahme von Armin Laschet
- Demonstration gegen die Verschandelung des Landschaftsbildes durch Windräder
Vor dem politischen Aschermittwoch der NRW-CDU in der Kirchveischeder Schützenhalle wird es demonstrativen „Gegenwind“ geben. Die Bürgerinitiativen „Lebenswertes Repetal“ und „Rehringhauser Berge“ unter dem Dach des Bündnisses „Gegenwind Südwestfalen“ werden nämlich gegen die Windindustrie in den Wäldern demonstrieren.
Die Bürgerinitiativen möchten dem CDU-Spitzenkandidaten Laschet und den übrigen CDU-Politikern ihre Bedenken und Sorgen deutlich machen. Nach Ansicht der Windkraftgegner ist die Energiewende eine Planwirtschaft, welche die Windkraft einseitig bevorzugt.
Finanzielle Umverteilung
Die EEG-Umlage belaufe sich mittlerweile jährlich auf mehr als 23 Milliarden Euro mit steigender Tendenz und gefährde den Wirtschaftsstandort Deutschland. Da die Windkraft nur Stromspitzen erzeuge und eine Glättung mangels Speicherfähigkeit mit ihr nicht möglich sei, könne mit dieser Politik auf konventionelle Kohlekraftwerke sowie auf Atomstrom aus den benachbarten EU-Ländern nicht verzichtet werden.
Die Subventionierung der Windkraftanlagen führe zu einer finanziellen Umverteilung von unten - den Verbrauchern - nach oben - der Windkraftlobby, den Windkraftprojektierern und Landverpächtern. Sie sei somit äußerst unsozial. Kein anderes Land sei dem deutschen Alleingang bisher gefolgt.
Christof Gerhard, Vorsitzender der BI Rehringhausen: „Die Akzeptanz der Windenergie existiert nur noch dort, wo das Wissen über ihre Auswirkungen fehlt.“ Die CDU verspreche „eine vernünftige Energiepolitik, die nicht ideologisch geprägt ist, sondern die Bürger mitnimmt.“ Deshalb erwartet Gerhard von Laschet, „dass er den CDU-Mitgliedern in der Schützenhalle erklärt, wie er sich eine vernünftige Energiepolitik vorstellt; ob er zulassen möchte, dass das Landschaftsbild des Sauerlandes durch die Windindustrieanlagen verschandelt wird, was zu einem massiven Rückgang des Tourismus führt und die Immobilienwerte mindert.“
Umsatzeinbußen
Gerd Pulte, Sprecher der Repetaler BI, fürchtet eine weitere Schwächung des ländlichen Raumes durch die Windanlagen. Es werde auf Landschaftsschutzgebiete und Erholungsgebiete wie das Repetal keine Rücksicht genommen. Beispielhaft für viele Gastronomiebetriebe befürchtet z.B. der Hotelier Christof Platte durch die geplanten 200 Meter hohen Windindustrieanlagen am Rande des Golfplatzes in unmittelbarer Nähe zu seinem Hotel nicht abschätzbare Umsatzeinbußen.“
Die BI’s erwarten klare Aussagen, um eine Wahlentscheidung treffen zu können. Die CDU sollte aus Vernunft handeln und den Sonderweg bei der Energiewende verlassen.
Gerd Pulte, Sprecher der BI Repetal hat klare Erwartungen an die Demonstration in Kirchveischede: „Wir möchten die CDU-Politiker sensibilisieren, sich mit dem Thema Windkraft intensiver auseinanderzusetzen, was dann hoffentlich dazu führt, dass die deutsche Energiewende zukünftig mit mehr Vernunft und weniger Ideologie fortgesetzt wird.“
Die globale Energiewende sei im Grundsatz sinnvoll, werde aber in Deutschland fast ausschließlich auf Windkraft zugespitzt. „Genau da unterscheiden wir uns von anderen Ländern in der Welt. „Man sollte auf jeden Fall dafür sorgen, dass nicht so viele Windräder gebaut werden“, meint er und einen größeren Abstand zur Wohnbebauung einhalten. „Zwei Kilometer sollten es schon sein.“
Gesundheitliche Aspekte
Außerdem fordert er Rücksichtnahme auf die Belange von Tourismus, Landschafts- oder Naturschutzgebiete oder auch Erholungsgebiete. Letztlich gehe es auch um den Preisverfall von Immobilien und gesundheitliche Aspekte. So gingen einige Wissenschaftler beim Infraschall durch Windräder davon aus, „dass ungefähr ein Drittel der Menschen sensibel darauf reagiert und mit Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten etc. zu kämpfen haben. Ich selbst bin davon überzeugt, dass auf jeden Fall Dauerlärm und Schattenschlag und der Ärger über die neuen ungeliebten Nachbarn viele Menschen krank machen werden.“!
Wenn der Protest in Kirchveischede und aller Widerstand gegen die geplanten Windräder am Ende nichts nutzt, so Pulte, „werden wir die rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.“