Kreis Olpe. . Die heimischen Unternehmer setzen auf Werte und haben in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet. Aber diese Werte sind in Gefahr.
- Die heimischen Arbeitgeber erwarten mehr Unterstützung der Politik
- Schwindende Zahl an Fachkräften sorgt für Kopfzerbrechen
- Klare Absage an Zwangsvorgaben für Umstieg auf Elektro-Antrieb
Ein deutlicheres Bekenntnis der Politik - vor allem in NRW - zu Wirtschaft und Arbeitsplätzen würden sich die Unternehmer wünschen. Und dabei gehe es längst nicht nur um Straßen oder schnelles Internet. Das sagten gestern der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes im Kreis Olpe, Siegfried Koepp, und Arndt G. Kirchhoff, stellv. Vorsitzender und Präsident von Metall NRW.
Dabei hätten gerade die heimischen Unternehmen in den letzten Jahren gute Arbeit gemacht, betont Koepp, was sicher auch daran liege, dass sie „in Generationen denken und auf Werte setzen“.
Genau diese Werte sieht Kirchhof in Gefahr. Der neue amerikanische Präsident sorge für eine ziemlich undurchsichtige Lage, auch von Erdogan und Putin kämen „Angriffe auf unsere Werte“ und in Frankreich und England sei die Marktwirtschaft nicht so aufgestellt, dass sie den Menschen zugute komme. Das führe zu Unzufriedenheit und letztlich zur Wahl eines Donald Trump.
Kopfzerbrechen macht den Unternehmern aber auch die künftig schwindende Zahl an Arbeitskräften. Schon 2020 gebe es deutlich weniger Schüler, die einen Ausbildungsplatz suchen würden, so Koepp. Deshalb seien jetzt gute Bildung und Kinderbetreuung gefragt, damit es mehr Frauen möglich werde, berufstätig zu sein.
Brauchen werde man auf jeden Fall mehr Arbeitskräfte ist Kirchhoff überzeugt. Jede technische Revolution habe mehr Arbeitskräfte geschaffen als es vorher gegeben habe. Das gelte auch für die fortschreitende Digitalisierung und den Wechsel zur E-Mobilität.
Zwangsvorgaben, wann es nur noch Elektroautos gebe, erteilte er aber eine klare Absage. Die Entscheidung treffe letztlich der Verbraucher. „Und da geht es um den Preis“, so Kirchhoff. Außerdem sei das vorhandene Stromnetz nicht in der Lage, so viele Elektrofahrzeuge zu „betanken“. Die Reichweite dagegen werde immer größer, sieht Kirchhoff in Kürze 400 Kilometer als erreichbare Größe an. Aber: „Um diese Autos zu laden, reicht eine Nacht mit 220 Volt nicht aus.“
Im übrigen werde es wohl auch längerfristig noch Verbrennungsmotoren geben, die mit synthetischen Kraftstoffen fahren, ohne CO2-Ausstoß und ohne Eingriff in die Nahrungsmittelkette.
Zu Zahlen und Fakten siehe gesonderten Bericht.