Olpe. . Kreisdirektor Theo Melcher sparte nicht mit Lob: „Aline ist ein Stein gewordenes Ja zur Menschenwürde.“
- Einrichtung in Olpe 1997 ins Leben gerufen
- Acht Ehemalige mit ihren Kindern Ehrengäste der Geburtstagsfeier
- Neues Buch, bewegender Film und Fotoshooting
„In Olpe wurde Unmögliches möglich gemacht“: Kreisdirektor Theo Melcher spart nicht mit Superlativen, als er am Mittwoch die Arbeit des Mutter-Kind-Hauses „Aline“ würdigt. „Aline ist ein Stein gewordenes Ja zur Menschenwürde“, so Melcher.
Im Mutterhaus der Franziskanerinnen wird das 20-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert, die seit der Gründung ein vorübergehendes Zuhause für rund 320 in Not geratene junge Mütter, einige Väter und etwa 350 Kinder war.
Unter den vielen geladenen Gästen sind auch acht Frauen, die im Laufe der letzten 20 Jahren im Olper Mutter-Kind-Haus Zuflucht fanden.
„Es war eine kostbare Zeit“, blickt eine 37 Jahre alte Gummersbacherin auf ihre drei „Aline“-Jahre zurück. Im Jahr 1998 kam sie als 18-Jährige nach Olpe, weil sie fürchtete, es mit ihrem Kind nicht allein zu schaffen. „Die Zeit hier hat mir viel gebracht, ich konnte sogar den Realschulabschluss nachholen“, sagt sie. Aber auch ganz elementare Dinge hat sie im Mutter-Kind-Haus gelernt: Der Umgang mit ihrem Kind beispielsweise war damals für sie noch ein Buch mit sieben Siegeln. „Mein Leben war ein reines Durcheinander“, so die 37-Jährige. Das alles hat sich grundlegend geändert. Heute ist sie mit einem Kriminalbeamten verheiratet und aus ihrem Baby ist eine junge Frau geworden: heute 18, genau so alt wie damals ihre Mutter. Am Mittwoch gehört die Tochter ebenfalls zu den Geburtstagsgästen des Mutter-Kind-Hauses „Aline“.
Blumen für die Leiterin
Die acht Ehemaligen und ihre Kinder stehen nicht nur an diesem Tag im Mittelpunkt. Das Mutter-Kind-Haus hat zum 20-jährigen Bestehen mit ihnen ein ganz besonderes Projekt umgesetzt - mit Interviews, Fotoshooting und Vier-Minuten-Film. Außerdem sind sie die Hauptpersonen eines 108 Seiten starken Buches, das nach dem offiziellen Festakt verteilt wurde.
Eine weitere Hauptperson würdigt Markus Feldmann, Geschäftsführer der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), in seinem Festvortrag. Er überreicht Annette Sawitza einen Blumenstrauß nebst Präsent. Sie leitet das Mutter-Kind-Haus seit dem Gründungstag - „mit Engagement, mit beseelter, hartnäckiger Arbeit und mit unternehmerischem Gespür“, wie Feldmann hervorhebt.
Der Einrichtung wünscht er, dass all das Gute, was sie auszeichnet, noch möglichst lange anhalte, aber auch „Wandlungsfähigkeit, wenn es nötig ist“.