Hünsborn. . Nach einem Antrag der CDU hatte der Wendener Rat eine Befragung beschlossen. Die Eltern können in Hünsborn nun über die künftige Schule entscheiden.

  • 73 Stimmen reichen in Hünsborn zur Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule
  • Vor der Wahl veranstaltet die Gemeinde Wenden einen Infoabend
  • Seit drei Jahren ist man in Hünsborn auf der Suche nach einem Rektor

Die Besetzung der Leiterstelle der Katholischen Grundschule Hünsborn wird zur unendlichen Geschichte. Seit drei Jahren suchen Gemeinde Wenden und Kreis Olpe vergeblich nach einer Rektorin oder einem Rektor. Die Ausschreibungen waren erfolglos. Zwar gab es einen Bewerber, doch der hatte die falsche Konfession. Der evangelische Pädagoge erhielt eine Absage, weil der Leiter einer Katholischen Grundschule zwingend römisch-katholisch sein muss.

Einziger Ausweg aus dieser Misere scheint die Umwandlung der Bekenntnisschule in eine Gemeinschaftsgrundschule zu sein. Folge: Der Kreis potentieller Bewerber würde sich vergrößern, auch evangelische oder konfessionslose Interessenten könnten ihren Hut in den Ring werfen. Auf Antrag der CDU hatte der Rat am 14. Dezember 2016 beschlossen, dass die Hünsborner Eltern über den künftigen Status der Schule bestimmen sollen.

Beschluss der Rates

Mit der nun anstehenden Elternbefragung betritt die Gemeinde Wenden Neuland. Die Umwandlung einer bestehenden Grundschule ist in Paragraf 27 des Schulgesetzes geregelt. Danach kann eine Schule umgewandelt werden, wenn die Eltern eines Zehntels der Schülerinnen und Schüler der Schule dies beantragen oder der Schulträger im Rahmen seiner Schulentwicklungsplanung beschließt, ein Abstimmungsverfahren durchzuführen und sich anschließend die Eltern von mehr als der Hälfte der Schülerinnen und Schüler in einem Abstimmungsverfahren dafür entscheiden. Für die zweite Möglichkeit hat sich die Gemeinde als Schulträger entschieden.

Zunächst ein Infoabend

Auf Anfrage dieser Zeitung teilte Michael Grebe, Fachdienstleiter Bildung und Soziales, mit, dass jetzt die exakten Zahlen auf dem Tisch liegen: „Zum Stichtag sind es genau 144 Schülerinnen und Schüler in Hünsborn. Jedes Elternteil hat eine Stimme.“ Das bedeutet konkret: Mit mindestens 73 Stimmen könnten die Eltern die Umwandlung der Katholischen Schule in eine Gemeinschaftsgrundschule beschließen. Diese würde dann umgesetzt. Gibt es keine Mehrheit, würde dies automatisch den Fortbestand der Katholischen Schule in Hünsborn für mindestens drei Jahre bedeuten.

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Zur Nachfrage nach dem weiteren Ablauf meinte Grebe: „Ich versuche, das zeitnah hinzubekommen.“ Zunächst soll es einen Infoabend für alle Hünsborner Eltern geben. Referenten sollen über Bekenntnis- und Gemeinschaftsgrundschulen informieren. „Alle Eltern werden eingeladen“, betonte Michael Grebe. Referenten könnten Schulleiter sein, die beide Schulformen kennen oder schon einmal eine Umwandlung mitgemacht haben, so der Fachdienstleiter Bildung und Soziales. Er wolle versuchen, diese Veranstaltung noch vor Karneval, vermutlich Mitte Februar, über die Bühne zu bekommen.

Im Anschluss daran soll dann die eigentliche Elternbefragung stattfinden. Die soll ähnlich wie bei einer Briefwahl ablaufen. „Für jedes Kind gibt es eine Stimme“, so Michael Grebe. Dabei gilt es für die Befürworter einer Gemeinschaftsgrundschule, dies auch auf dem Wahlzettel zu dokumentieren, um die notwendige Mehrheit zu erzielen. Denn eines ist laut Grebe klar: „Wer nicht abstimmt, stimmt so gesehen für einen Verbleib der alten Schule.“