Attendorn. . Bau eines Stahl-Korsetts für die Ihnetalbrücke verzögert sich bis Ende August

  • Verzögerung beim Bau des Stahlgerüsts für die Ihnetalbrücke
  • Bohrungen für Auslegung der Betonfundamente notwendig
  • Haselmaus muss einer Baustraße weichen

Die zahlreichen Verkehrsteilnehmer, die täglich auf der viel befahrenen Landesstraße 512 entlang des Biggesees von Olpe nach Attendorn oder umgekehrt unterwegs sind, müssen sich noch länger als bisher angenommen in Geduld üben. Das Nadelöhr Ihnetalbrücke, die aus statischen Gründen nur noch einspurig befahrbar ist, wird ihnen wohl noch bis zum Ende der Sommerferien im August erhalten bleiben.

Bohrungen erforderlich

Das bestätigte der Medienbeauftragte der Regionalniederlassung Südwestfalen von Straßen NRW, Karl-Josef Fischer, dieser auf Anfrage. Nachberechnungen hatten im Sommer vorigen Jahres ergeben, dass die Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1959 den Belastungen des heutigen Straßenverkehrs statisch nicht mehr gewachsen ist und sie vor einem bereits in Planung befindlichen Ersatzbau mit einer Stahlkonstruktion abgestützt werden muss.

Ein wesentlicher Grund für diese weitere Verzögerung sei, dass durchgeführte „Schürfungen“ nicht die notwendigen Ergebnisse über die Beschaffenheit des Baugrundes und damit die Dimensionierung der Fundamente für das Stahl-Korsett ergeben hätten. Daher werden in den kommenden Wochen tiefergehende Bohrungen durchgeführt. Erst dann kann die endgültige Ausschreibung der Maßnahme erfolgen.

Unabhängig davon soll im Februar mit dem Ausbau eines zugewachsenen Weges, der von der L 539 (Ihnestraße) hinunter in das Tal der Ihne führt, als Baustraße begonnen werden. Dafür muss der Weg auf einer Breite von fünf Metern „so ausgebaut werden, dass schwere Maschinen darauf fahren können“, so Fischer.

Um diesen Ausbau zu ermöglichen, muss umfangreich Gebüsch und Bewuchs abgeholzt werden. Und da kommt wieder eine alte Bekannte ins Spiel: die Haselmaus. Für diese Baumaßnahme hat Straßen NRW eine Biotop-Typen-Kartierung durchgeführt um festzustellen, ob sich dort bedrohte und streng geschützte aufhalten. Diese hat zwar keinen Nachweis, aber einen Hinweis darauf geliefert, dass dort die geschützte Haselmaus heimisch sein könnte.

Schlimmsten Fall angenommen

Um allen Eventualitäten aus dem Wege zu gehen hat man, so Pressesprecher Fischer, „den Worst Case“, also den schlimmsten Fall, angenommen, dass es dort wirklich Haslemäuse gibt, und bereitet sich davor, die possierlichen Tierchen einzufangen und gegebenenfalls in den erhaltenen, direkt angrenzenden Lebensraum umzusetzen.

Mit den eigentlichen Bauarbeiten an dem Stützkorsett aus Stahl soll im Mai begonnen werden, die Fertigstellung und die damit verbundene Wiederfreigabe der Brücke für Zweirichtungsverkehr wird für Ende August angepeilt.