Kirchhundem/Lennestadt/Olpe. . Für die Lennestädter CDU ist die Straße durch drei Kommunen von der B 517 über die Einsiedelei zur B 55 eine klassische Kreisstraße. Aber es geht auch ums Geld.

  • Verbindungsweg von Quermke nach Oberveischede soll umgewidmet werden
  • Idee der CDU-Fraktion würde der Stadt Lennestadt viel Geld sparen
  • Straße durch drei Kommunen ist nur auf Kirchhundemer Gebiet in Ordnung

38 Kreisstraßen gibt es im Kreis Olpe. Geht es nach dem Willen der Lennestädter CDU-Fraktion, soll möglichst bald noch eine dazu kommen. Die Union möchte die sogenannte Franzenstraße, das ist der Verbindungsweg von der B 517von Quermke (zwischen Benolpe und Welschen Ennest) zur B 55 unterhalb von Oberveischede, zu einer Kreisstraße machen.

Die Stadtverwaltung soll darüber mit dem Kreis Olpe Verhandlungen führen, heißt es in dem Antrag der CDU-Fraktion, der in der nächsten Sitzung des zuständigen Fachausschusses beraten wird. Für die CDU ist die Franzenstraße eine wichtige Verbindung zwischen dem Veischede- und dem Olpetal und eine wichtige Nord-Süd-Verbindung , heißt es in der Antragsbegründung. Da die Straße durch gleich drei Kommunen verläuft handele es sich bei dieser überörtlichen Verbindungsstraße um eine klassische Kreisstraße, so die Union. „Wirft man einen Blick in die Liste der Kreisstraßen im Kreis Olpe, so stellt man fest, dass einige Kreisstraßen die Gemeindegrenzen nicht überschreiten“, so Fraktionsvorsitzender Gregor Schnütgen.

Nur drei in Lennestadt

Der CDU-Chef pocht auch auf eine Art Gleichberechtigung. Denn während es im übrigen Kreis, vor allem in Wenden und Drolshagen jede Menge Kreisstraßen gebe, gibt es in Lennestadt nur drei, und zwar die K 7 von Grevenbrück bis St. Claas, die K 26 von der B 236 (Störmecke) nach Milchenbach und die K 27 von Saalhausen Richtung Würdinghausen bis zur Stadtgrenze am Steinernen Kreuz. Schnütgen: „Immerhin führt die Franzenstraße durch drei Kommunen, wenn ich mir dagegen die Straße von Attendorn nach Waldenburg anschaue, dann ist das für mich eine reine Anliegerstraße“.

Natürlich geht es nicht nur um den Status der Straße, sondern um die Trägerschaft und damit ums Geld. Denn der Träger allein ist für Unterhaltung und Sanierung zuständig.

Und an diesem Punkt wird es g teuer. Denn zwei Drittel der 5,5 Kilometer langen Straße sind in einem katastrophalen Zustand. Nur die Gemeinde Kirchhundem hat die Straße auf ihrem Gebiet vor wenigen Jahren aus sogenannten Kyrillmitteln - Fördermittel zur Beseitigung der Sturmschäden - grundlegend saniert. Bis vor einigen Jahren beteiligte sich noch das Land NRW zu einem Drittel an den Unterhaltungskosten. Seitdem im Forsthaus Einsiedelei kein Förster mehr wohnt, zahlt das Land nicht mehr.

Dies ist mit ein Grund, warum die beiden anderen Kommunen, die Städte Lennestadt und Olpe, auf ihren Straßenabschnitten seit Jahren lediglich Flickschusterei betreiben - mit Folgen.

Schlimme Schlaglochpiste

Wer von der B 517 aus die Gemeindegrenze etwa 500 Meter vor dem Forsthaus Einsiedelei passiert, sollte schnell zwei Gänge runterschalten, denn dann gerät er auf eine schlimme Schlaglochpiste.

Jürgen Baumhoff, der in Apollmicke eine Bikepension betreibt und somit die Straße täglich nutzt, kann ein Lied davon singen: „Das Fahren auf der Straße ist hochriskant und da es keine Bankette gibt auch sehr gefährlich.“ Besonders im Winter, wenn man die Straße nicht richtig sehen kann, landeten Pkws reihenweise im Graben. „Ich ziehe jedes Jahr mindestens zehn Fahrzeuge aus dem Wald“, so Baumhoff.

Dass der Verkehr auf der Straße immer mehr zunimmt, kann Baumhoff bestätigen, „morgens von 5.30 bis 8.30 Uhr und am Nachmittag zwischen 16.15 und 18.15 Uhr ist es am schlimmsten.“ Für Arbeitnehmer aus der Gemeinde Kirchhundem und auch aus dem Siegerland, die im Attendorner Raum arbeiten, ist die Franzenstraße der schnellste Weg zur Arbeit. Obwohl die Straße für Lkw gesperrt ist, werden immer wieder Lastwagen von ihren Navigationsgeräten auf die Straße gelotst.

Dass die marode Straße zudem noch ein ausgewiesener Radweg des Landes NRW und der Bike-Arena Sauerland ist, klingt schon fast nach Satire. Jürgen Baumhoff: „Für Radfahrer ist die Straße mit ihren Rissen und Schlaglöchern der Super-Gau.“

Wie mögliche Verhandlungen der Stadt Lennestadt mit dem Kreis ausgehen werden, ist völlig offen. Fest steht, dass die Straße so schnell wie möglich saniert werden muss, egal von wem.