Ennest. . Lob von Attendornern und Tadel von Ennestern gab es für die von der Stadt angeregte Verlegung der Trasse für eine Höchstspannungsleitung.
- Rund 90 Interessierte kommen nach Ennest
- Lob und Kritik für Verlegung der Trasse
- Im Sommer 2017 in die Planfeststellung
Wie bereits im April in Helden geschehen, informierte der Netzbetreiber Amprion am Mittwoch auch die Bürger von Attendorn und Ennest in der dortigen Schützenhalle über den geplanten Verlauf der neuen 380 kv Höchstspannungsleitung, die von Kruckel bei Dortmund über 113 Kilometer nach Dauersberg in Rheinland-Pfalz führen soll.
Sie ist notwendig, um den in Windparks an der Küste nach Süddeutschland zu transportieren. Im Fokus des Interesses stand am Mittwoch der Streckenabschnitt von der Grenze zur Stadt Plettenberg bis zum Baubetriebshof in Attendorn. Hier soll die neue Leitung weitgehend der Trasse bereits bestehenden beiden 220 und 110 kv Hochspannungsleitungen folgen, wobei die neue 380 kv und die bestehen bleibende 110 kv-Leitung gemeinsam an jeweils einem, dafür aber mit 68 Metern deutlich höherem Masten aufgehängt werden.
Parallel zur Nordumgehung
Für Diskussionen unter den gut 90 Interessierten löste die auf Anregung der Stadt Attendorn vorgesehene Verschiebung der neuen sogenannten Vorzugstrasse zwischen dem Kreuzungsbereich Nordumgehung/Mühlhardt bis zum Baubetriebshof an der Zeppelinstraße aus. Dort soll die neue Leitung auf einer Länge von circa 1,6 Kilometern vom heutigen Verlauf nach Norden abweichen und dem Verlauf der Nordumgehung auf deren Südseite folgen.
Das hat für die Bewohner der Bereiche Münchener Straße/Schwalbenohl den Vorteil, dass die neue Leitung bis maximal 168 Meter vom Rand der Bebauung zurückweicht und wurde von diesen auch positiv honoriert. Ganz anders sehen das die Ennester, die im Bereich Osterschlah/Zweiling wohnen. Ihnen rückt die neue Leitung im gleichen Umfang näher, was viele nicht einsehen.
In den Fokus der Kritik rücken dabei Stadtrat und Verwaltung der Stadt Attendorn. So sagt zum Beispiel Manuela Peters, die im Fichtenweg wohnt: „Ich bin sehr erbost darüber, dass die Stadt die Trasse umgelegt hat. Diejenigen, die im Schwalbenohl oder an der Münchener Straße neu gebaut haben, haben gebaut, als die Starkstromleitungen schon da waren.“.
Manfred Klöwer, der in der Lerchenstraße wohnt und positiv von der neuen Trassenführung betroffen wäre, räumt ein, dass man sich vor 25 oder 30 Jahren „noch nicht so viele Gedanken“ über mögliche Gefahren, die von Starkstromleitungen ausgehen, könnten gemacht habe.
Der Einwand des SPD-Stadtverordneten Wolfgang Langenohl, dass man sich den Abstand zur Leitung zukünftig teile werde, konnte Manuela Peters auch nicht überzeugen. Man müsse „überlegen, was man dagegen machen kann.“
Eine Möglichkeit ist, im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens, für das Amprion Mitte kommenden Jahres die nötigen Unterlagen einreichen will, Einwendungen gegen die Pläne zu erheben. Nur wer das tut, kann auch später gegen den Planfeststellungsbeschluss klagen.