Olpe. .

Das Richtfest der Martinus-Höfe im August 2007 war eine richtungsweisende Entscheidung. Im Herzen der Kreisstadt ist die Senioreneinrichtung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Martinus-Hospital zu einem Erfolgsmodell geworden. Die Plätze in der vollstationären Pflegeeinrichtung für 21 Bewohner sind begehrt. Zehn Jahre später gibt es im kommenden Jahr eine Erweiterung. Das bestätigte Wolfgang Hesse, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus, die die Martinus-Höfe gebaut hat, auf Anfrage. Betreiber der Senioreneinrichtung ist die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen.

„Es gibt eine unendliche Warteliste“, sagte Hesse im Gespräch mit dieser Zeitung. Zentrale Lage und die Nähe zum Krankenhaus machen die Plegeeinrichtung so attraktiv. Durch den geplanten Erweiterungsbau an der Bruchstraße wird es zusätzliche 20 Plätze geben, alle in Einzelzimmern.

Mit oder ohne „Edel & Stahl“

Der Entwurfsplan des Siegener Architekten Gunnlaugur Stefan Baldursson, der auch schon für den ersten Bauabschnitt der Martinus-Höfe tätig war, liegt vor. Bis Ende des Jahres wolle man die Unterlagen komplett haben, um sie dann zur Genehmigung einzureichen, so Wolfgang Hesse. Bei der Stadt Olpe, die großes Interesse an der Umsetzung hat, dürfte das kein Problem sein. Beim Erzbistum muss die Kirchengemeinde die Wirtschaftlichkeit belegen. Auch das dürfte problemlos zu realisieren sein.

Laut Wolfgang Hesse gibt es aktuell noch zwei Varianten für den Neubau an der Bruchstraße - ohne oder mit dem Laden „Edel & Stahl“ ganz links in der Bruchstraße 1. Hier gibt es noch keine Einigung mit dem Besitzer. Auf alle Fälle wird das Gebäude rechts daneben entstehen, bis hin zum alten Bahnbetriebsamt, wo die Geschäftsstelle der „Brücke Südwestfalen“ untergebracht ist. Die Pavillons vom Tabak- und Zeitschriften-Laden und rechts daneben werden abgerissen, auch das Haus, in dem früher „focus“ (Caritas) untergebracht war.

Verbindungstrakt auf Ständern

Der Neubau soll dann hinten rechts an die bestehenden Martinus-Höfe angeschlossen werden. „Die Verbindung wird auf Ständern errichtet. Man will die Idee der Höfe ja nicht wegnehmen“, so Wolfgang Hesse. Geplant ist eine Verbindung der Etagen beider Häuser. Im Erdgeschoss wird es zusätzliche gewerbliche Vermietung und Ladenflächen von 500 Quadratmetern geben. Im ersten Obergeschoss ist auf 730 Quadratmetern Platz für Arztpraxen oder Büros.

Die eigentliche Pflegeeinrichtung wird im zweiten Obergeschoss angebunden. „Das Niveau wird etwas unterschiedlich sein. Deshalb ist eine kleine Rampe geplant. Es ist aber alles barrierefrei“, sagte Hesse. Im obersten Geschoss wird es - wie auch schon im bestehenden - sechs Mietwohnungen mit Größen zwischen 60 und 70 Quadratmetern geben. Fortgeführt wird auch die Tiefgarage unter den bestehenden Martinus-Höfen. Dadurch wird es 28 zusätzliche Stellplätze unter dem Neubau geben, außerdem vier weitere unter dem offenen Verbindungstrakt.

Baubeginn im Frühjahr/Sommer

Für die gesamte Baumaßnahme sind sechs Millionen Euro eingeplant, die von der Kirchengemeinde St. Martinus aufgebracht werden müssen. Das dürfte auf alle Fälle eine lohnenswerte Investition sein, da es an Bewerbern für Pflegeeinrichtung und Wohnungen mit Sicherheit nicht mangelt.

Wolfgang Hesse rechnet damit, dass im Frühjahr bzw. Herbst 2017 begonnen werden kann und geht von einer Bauzeit von 18 Monaten aus. Neben dem planenden Architekten Gunnlaugur Stefan Baldursson wird die Kirchengemeinde einen weiteren Architekten für die Bauleitung beauftragen. „Wir sind ein ehrenamtlicher Vorstand von elf Leuten. Da brauchen wir jemanden, der im Sinne des Bauherren tätig ist“, so Wolfgang Hesse.