Olpe/Lennestadt/Siegen. Die Hospital-Gesellschaft Südwestfalen und die Siegener Marienhaus GmbH wollen enger zusammenarbeiten.

  • Die katholischen Krankenhaus-Gesellschaften gehen aufeinander zu
  • Ein gemeinsames Großprojekt ist bereits angedacht
  • Erhalt der Arbeitsplätze der Leitgedanke

Von „Fusion“ will zwar niemand reden, aber das, was den Mitarbeitern der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen und denen der Siegener Marien-Krankenhaus GmbH am Morgen per Mitarbeiterbrief mitgeteilt worden ist, weist zumindest langfristig in diese Richtung. Die Vorsitzende des Verwaltungsrates, Dr. Bettina Wolf, und ihr Stellvertreter Wilhelm Rücker, die ihrem Brief gestern nichts hinzufügen wollten, informieren die Mitarbeiter u. a. darüber, dass aus mehreren Gründen eine Kooperation der Hospitalgesellschaft mit der St. Marienhaus GmbH, die ja bereits bestehe, für die Zukunft intensiviert werde.

Im Manager-Deutsch heißt das wörtlich: „Gemeinsame Gespräche, in denen unsere beiden Unternehmen ausgelotet haben, wie Potenziale für die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung genutzt werden könnten, waren daher eine logische Konsequenz.“

Großküche in Hüppcherhammer angedacht

Ins Auge gefasst ist auch bereits ein handfestes Millionen-Projekt: eine gemeinsame Großküche, die in einem Gewerbepark in Olpe gebaut werden solle, nach Recherchen unserer Zeitung im Gewerbepark Hüppcherhammer.

An anderer Stelle des Briefes ist dann die Rede von einem „katholischen Krankenhausverbund“. Wörtlich heißt es: „Darüber hinaus haben Gespräche mit der Überlegung begonnen, ob eine Zusammenführung weiterer Tätigkeitsfelder der beiden Gesellschaften zu einem Katholischen Krankenhausverbund sinnvoll ist.“

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Mitgeteilt wird den rund 1700 Mitarbeitern der Hospitalgesellschaft auch, dass sich die Gesellschaft zwar „sehr gut behauptet“ habe. Hingewiesen wird aber auch auf „wirtschaftlichen Druck“ - ausgelöst durch Dinge wie „Fallpauschalen-System“ und eine „rückläufige Investitionsförderung“ für Krankenhäuser. Wichtiger Satz für die Mitarbeiter zum Schluss: „Getragen wurden all diese Überlegungen ...von dem Leitgedanken, die Einrichtungen und insbesondere die beiden Krankenhäuser unserer Gesellschaft langfristig zu sichern und alle Arbeitsplätze zu erhalten und gegebenenfalls sogar weitere zu schaffen.“

Arbeitsplatz-Sicherungsmaßnahme

Verdi-Bezirksgeschäftsführer Weiskirch zeigte sich von den möglichen Gedankenspielen überrascht: „Der Trend in der Krankenhaus-Landschaft geht hin zu größeren Einheiten.“ Das sei zwar kein „Garant dafür, dass alles besser wird, aber erstmal eine Arbeitsplatz-Sicherungsmaßnahme.“

Die Gesellschaften in Zahlen

Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen gibt es seit dem Jahr 2000. Sie beschäftigt rund 1700 Mitarbeiter. Zur Gesellschaft gehören die beiden Krankenhäuser in Olpe und Lennestadt sowie Seniorenhäuser und medizinische Versorgungszentren.

Die St. Marien-Krankenhaus Siegen GmbH beschäftigt momentan rund 1800 Mitarbeiter und unterhält neben dem Marien-Krankenhaus (441 Betten) unter anderem ebenfalls mehrere Seniorenhäuser und Einrichtungen für Betreutes Wohnen.