Wenden. .
Hinter verschlossenen Türen fiel gestern Abend im Wendener Ratssal eine wichtige Personalentscheidung. In nicht-öffentlicher Sitzung wählte der Rat Markus Hohmann zum neuen Baudezernenten. Der 35-Jährige tritt damit die Nachfolge von Judith Feldner an, die zur technischen Beigeordneten in Olpe gewählt wurde und in der Kreisstadt am 1. August ihre neue Stelle antritt.
Insgesamt gingen 15 Bewerbungen für den vakanten Posten im Wendener Rathaus ein. Wie diese Zeitung erfuhr, waren fünf Kandidaten in die engere Auswahl gekommen. Sie hatten sich am Montagabend in nicht-öffentlicher Sitzung im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt. Dabei soll sich Markus Hohmann schnell als Favorit für den Posten herauskristallisiert haben. Nach Informationen dieser Zeitung war auch die Abstimmung im Rat einstimmig.
35-Jähriger wohnt in Olpe
Nach dem überraschenden Feldner-Weggang in die benachbarte Kreisstadt hatte Bürgermeister Bernd Clemens bei der Neubesetzung der Baudezernenten-Stelle aufs Gaspedal gedrückt. Schließlich ist die Gemeinde Wenden mitten in der wichtigen Aufstellung des neuen Flächennutzungsplanes. Es gab umgehend eine öffentliche Ausschreibung, die am 3. Juni endete.
Der in Olpe wohnende Markus Hohmann ist seit 1. Januar 2012 als Stadtplaner im Amt für Planung und Bauordnung bei der Stadt Attendorn tätig und dort stellvertretender Amtsleiter. Zu seinen Aufgaben in der Hansestadt gehören die Durchführung von Änderungs- und Aufstellungsverfahren einzelner Bauleitpläne, Bauberatung und Erarbeitung städtebaulicher Entwicklungskonzepte.
Nach dem Abitur am St. Bernhard Gymnasium Willich und der Ausbildung zum Bauassessor absolvierte Hohmann ein Studium an der Technischen Universität Dortmund im Fachbereich Raumplanung. Das Thema seiner Diplomarbeit lautete: „Anforderungen an altengerechte Wohnquartiere, älter werden in Wulfen-Barkenberg“. Der Diplom-Ingenieur ist verheiratet und hat ein Kind.
Wie erwartet und bereits berichtet, wurde gestern Abend auch das endgültige Aus des interkommunalen Gewerbegebietes „Landhecke“ der Gemeinde Wenden (16 Hektar) und der Stadt Kreuztal (27 Hektar) besiegelt. Bei drei Enthaltungen beschloss der Rat die von der Verwaltung vorgeschlagene Einstellung der zehn Jahre andauernden Planungen für das Areal auf der Ostheldener Höhe. Gespräche mit Kreuztal und den Behörden seien ausschlaggebend gewesen, so Bürgermeister Bernd Clemens. Ein Bericht im September 2015, dass sich das Attendorner Gewerbegebiet „Fernholte Eckenbach“ um Jahre verzögere und es auch für ein anderes Gewerbegebiet wegen eines Biotopes („Da konnte nur unseres gemeint sein“) schlecht aussehe, habe dazu geführt, einen Rückzieher zu machen: „Die Hürden sind noch höher gelegt worden. Da bin ich gemeinsam mit dem Kreuztaler Bürgermeister zu der Erkenntnis gekommen, dass es keinen Sinn mehr macht, das weiter zu verfolgen.“
Damals noch andere Akteure
„Das ist ein erfreulicher Tag für die Haselmaus, aber ein schwerer Tag für die Gewerbetreibenden“, meinte Ulrich Heinrich (UWG). Es sei in der Tat bedauerlich, so Bernd Clemens, allerdings seien die Akteure mit Regierungspräsident Gerd Bollermann und Siegens Landrat Paul Breuer damals noch andere gewesen: „In der politischen Landschaft hat sich viel verändert. Ein weiteres Engagement wäre hier vergebens.“