Drolshagen/Quito. . Der Drolshagener Tierarzt arbeitet als Entwicklungshelfer in Ecuador und erlebte das Erdbeben hautnah.

Kurz vor 19 Uhr Ortszeit brach am vergangenen Samstag an der Küste Ecuadors, in der Nähe der kleinen Stadt Pedernales, die Hölle los: Ein dort nie dagewesenes Erdbeben sorgte bekanntlich für eine verheerende Bilanz mit Hunderten von Toten, zahllosen Verletzten und Obdachlosen. Selbst etwa 170 km entfernt, in der Hauptstadt Quito, erlebte der aus Drolshagen stammende Tierarzt Heinrich Stachelscheid das Erdbeben immer noch in einem Besorgnis erregenden Ausmaß. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem Drolshagener, der als Entwicklungshelfer in Ecuador arbeitet, zu sprechen und das Gespräch aufzuzeichnen. Wichtigstes Anliegen für Stachelscheid ist es, eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer ans Laufen zu bringen.

Aus der Erinnerung erzählt er von den Minuten des Bebens in seinem Wohnhaus: „Gott sei dank waren meine Familie und ich im Haus. Ich lag mit einer Magengrippe im Bett und habe dann plötzlich gemerkt, dass alles anfing, zu schwanken. Dann habe ich laut gerufen: Erdbeben, Erdbeben. Wir, also meine Frau und die beiden Töchter, sind alle raus in unseren Garten und haben uns festgehalten. Auch in der Nachbarschaft vibrierten bereits die Fenster, alles wackelte und schepperte, die Hunde bellten. Auch unser Hund hatte sich schon frühzeitig bemerkbar gemacht, weil er etwas gespürt hatte. Das Schlimmste war, dass das nicht aufhören wollte. es dauerte bestimmt eineinhalb Minuten. Eine, glaube ich, rekordverdächtige Dauer. Unsere Bäume haben geschwankt, die Lampen im Haus noch Minuten danach gewackelt.“ Für Stachelscheid geht es jetzt darum, den Erdbebenopfern unbürokratisch und schnell zu helfen. Deshalb bittet er seine Landsleute direkt um Spenden.

Bisher 587 Tote geborgen

Stachelscheid: „Heute Morgen ist die Nachricht durchgegeben worden, dass bislang 587 Tote geborgen worden seien, ungefähr 4 000 schwer- bis schwerst Verletzte und über 50 000 Obdachlose. Ganz schlimm ist, dass unter den Trümmern noch sehr viel mehr Tote vermutet werden, weil das Erdbeben so stark war, dass selbst stabil gebaute Häuser, auch große Hotels an der Küste, wie Kartenhäuser zusammen gestürzt sind. Inzwischen ist wohl der Geruch in den Straßen unerträglich geworden, weil die Toten unter den Trümmern verwesen.“

Die ecuadorianische Bevölkerung, lobt Stachelscheid, sei sehr solidarisch und hilfsbereit: „Hier in der Großstadt sind die Läden teilweise leer gekauft, weil die Menschen für ihre Landsleute an der Küste einkaufen. Auch aus den Nachbarländern kommt Hilfe. Aber das sind eher Soforthilfen, richtig los geht das erst, wenn die Aufräumarbeiten beginnen. Dann müssen für die Obdachlosen ja wieder Häuser, unheimlich viele Schulen aufgebaut werden, die ganze Infrastruktur wie beispielsweise die Wasserleitungen.

Deshalb hoffe ich, dass sich viele meiner Landsleute an meiner Spendenaktion beteiligen. Ich kann jedem versprechen, dass das Geld zu 100 Prozent den Bedürftigen zugute kommt.“

Irgendwelche Abzüge, für Verwaltung oder Steuern, gebe es nicht.

Die Kontendaten im Überblick

Heinz Stachelscheid arbeitet in Ecuador als Entwicklungshelfer bei der Organisation FEPP (Infos www.fepp.org.ec).

Spendenkonto bei der Sparkasse ODW, Kennwort: Erdbeben Ecuador, BIC: WELADED1OPE. IBAN: DE 13462500490005566971.

Ein weiterer Drolshagener, Frank Lütticke, der ebenfalls in Ecuador lebt, bittet um Spenden für eine von ihm ins Leben gerufene Spendenaktion. Konto bei comdirect, IBAN: DE79200411440577664600, Stichwort Hilfe für Ecuador.