Gerlingen. .

Alles andere als auf dem Holzweg war die Gemeinde Wenden mit der Errichtung der Asylbewerberunterkunft beim ehemaligen Bahnhof in Gerlingen. Statt eines Containers entstand hier ein Haus. Und das Besondere: Der Neubau wurde in Holz realisiert. Dafür erhielt das ausführende Unternehmen, Häner Zimmerei und Hausbau, vom Landesbeirat Holz Nordrhein Westfalen eine Urkunde für CO 2-freundliches Bauen. Begründung: Es wurde ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Hintergrund: Durch den Vorgang der Photosynthese wird Kohlendioxid (CO 2) gespalten. Der Kohlenstoff (C) wird im Holz gespeichert. Der Sauerstoff (O) geht in die Atmosphäre. Der Atmosphäre wird dadurch das Treibhausgas CO 2 dauerhaft entzogen. Deshalb ist Holzverwendung aktiver Klimaschutz. „Es werden hier 29 Tonnen CO 2 im Holz gespeichert, die nicht der Umwelt zugeführt werden. Das ist ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Peter Häner, der die Urkunde an Wendens Klimaschutzmanagerin Marie Aylin Ulbrich überreichte. Häner hat sich als Zimmereibetrieb bei der CO 2-Bank vom Landesbeirat Holz angemeldet. Diese hat dann die 29 Tonnen berechnet.

Anderweitige Nutzung im Blick

„Wir beabsichtigen, das Gebäude später vielleicht anderweitig zu nutzen. Eventuell kann es hier im Gewerbegebiet mal ein Büro werden“, sagte Henning Schmidt, Fachdienstleiter Gebäude und Liegenschaften bei der Gemeinde. Die Bauzeit sei etwa gleich gewesen wie die Beschaffung eines Containers. Insgesamt mussten für das Holzhaus in Gerlingen 230 000 Euro plus Nebenkosten investiert werden.

Platz für 24 Asylbewerber

Das Haus mit einer Grundfläche von 12 mal 20 Metern bietet 24 Flüchtlingen Platz. Durch eine Gasheizung und eine hohe Dämmung entstehen geringe laufende Kosten, so Peter Häner. Die Gemeinde will jetzt noch das Umfeld des Hauses auf Vorderman bringen. Laut Henning Schmidt soll die Außenanlage gepflastert und begrünt werden. Zudem soll es Abstellplätze für Fahrräder geben.