Olpe/Schömberg. .

Der Vorsprung des neuen deutschen Bart-Champions Dieter Besuch war weder haarscharf, noch war es eine haarige Sache. Im Gegenteil. Der Olper siegte bei den Deutschen Meisterschaften in Schömberg in seiner Disziplin „Backenbart Freistil“ in ganz souveräner Manier. Er holte die maximale Punktzahl von 50 und hatte damit zweieinhalb Zähler Vorsprung auf den Zweitplazierten. Es war ein weiterer Titel in der großen Sammlung des erfolgreichen Olper Bartmannes, der mit seiner gedrehten Gesichtszierde aus fünf links und rechts größer werdenden Kreisen und zwei kleinen Ringen am Schnäuzer schon viermal Weltmeister geworden ist.

„Es hat sich gelohnt, dort hinzufahren“, kommentierte er seine Reise in den Hochschwarzwald im Gespräch mit dieser Zeitung. Ein großes Lob zollte er seiner Friseurin Gudrun Zunker: „So gut war der Bart noch nie, fast perfekt. Das hat sie toll gemacht. Sie hat sich selbst übertroffen. Die Jury war begeistert.“ Freitagabend hatte Gudrun Zunker in Olpe Hand angelegt und das Prachtstück von Dieter Besuch in Form gebracht.

Nach dem Styling folgte für den Bart-Champion die obligatorische Nacht auf dem Nackenhörnchen, damit ja nichts verrutscht. „Das ist ein bisschen unangenehm, wenn der Kopf eingesperrt ist und man sich nicht nach links und rechts drehen kann, aber es ging schon. Ich habe geschlafen.“ Nachdem die Olper Friseurmeisterin den Bart am anderen Morgen noch mal nachjustiert hatte, machte sich Dieter Besuch auf den Weg nach Schömberg.

Frau eines Bartkollegen hilft

Problem: Gudrun Zunker konnte nicht mitfahren, da sie am Sonntag Geburtstag hatte. Doch Dieter Besuch hatte bei den Titelkämpfen Glück: „Die Frau eines Bartkollegen von meinem Verein, dem Pforzemer Schnäuz, hat mir die Clipse herausgemacht und den Rest gestylt.“ Der Weg zum Titel war frei, die acht Konkurrenten im „Backenbart Freistil“ hatten nicht den Hauch einer Chance. Eigentlich hatte Dieter Besuch nun die nächsten Bart-Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in Texas fest im Visier. Aber daraus wird nichts. „Das war das Ziel. Erst hatten sie gesagt, sie machen mit, doch meine Frau will nicht fliegen und Frau Zunker auch nicht. Dann muss ich jetzt eben ein bisschen Pause machen“, sagte Dieter Besuch, der damit seinen WM-Titel von 2015 im ­österreichischen Leogang in den USA nicht verteidigen kann.

Doch das Ende seiner erfolgreichen Bart-Karriere ist es auf alle Fälle nicht. „Danach geht es weiter“, hat der Olper den Blick bereits wieder nach vorn gerichtet: „2019 dürfte die WM wohl wieder in Europa sein. Und dazwischen gibt es ja auch noch die Europameisterschaften.“