Siegen-Wittgenstein. .
Die A 45 wird für die nächsten 20 bis 25 Jahre zur Dauerbaustelle. Grund ist neben dem sechsspurigen Ausbau der damit einhergehende Neubau aller 38 Talbrücken – eine planerische Mammutaufgabe.
Das Bundesverkehrsministerium hat inzwischen öffentlich angekündigt, dass die Jahrhundert-Baumaßnahme im Bundesverkehrswegeplan oberste Priorität genießt.
Verkürzung von Verfahren
„Die Zeit für den Ausbau wird unsere Betriebe logistisch enorm einschränken. Jetzt muss alles dafür getan werden, diese Phase der verkehrlichen Einschränkungen so kurz wie möglich und die Planungs- und Bauarbeiten so reibungslos wie möglich zu gestalten“, so Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Siegen. Deshalb hatte sich die Kammer, gemeinsam mit zwei weiteren Kammern und einer Reihe Unternehmen mit einem „Masterplan A45“ schon frühzeitig positioniert und zentrale Voraussetzungen für diese gesetzten Ziele bestimmt.
Dazu zählen die Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine offensive Bürgerinformation und -beteiligung sowie der Ausbau des nachgeordneten Straßennetzes, das dann etwa durch den Güterverkehr verstärkt in Anspruch genommen werden wird.
Genehmigungs-Marathon beklagt
Kritisch wurde die Situation für den Schwerlastverkehr in Siegen-Wittgenstein eingeschätzt. Droege: „Was große Güter angeht, kommen wir fast nicht mehr hin und nicht mehr weg.“
Frank Sommer, Logistikleiter der Erndtebrücker Eisenwerke, vermittelte den Verkehrsexperten einen Einblick: „Jeder einzelne Transport braucht eine Genehmigung. Verläuft er durch fünf Bundesländer, werden fünf Genehmigungen erforderlich. Wenn dann zufällig am Tag des Transports auf der genehmigten Strecke eine Tagesbaustelle eingerichtet wird, ist meist die komplette Planung hinfällig.“
Diese Probleme beträfen Siegen-Wittgenstein besonders, würden aber bundesweit nicht als dringlich wahrgenommen, so Hermann-Josef Droege.