Kreis Olpe. . Männer sollten nicht mehr als zwei Standardgläser pro Tag oder 14 in der Woche trinken, Frauen nicht mehr als ein Glas am Tag und sieben in der Woche. Dieses Rat geben die Suchtexperten der Caritas anlässlich der „Aktionswoche Alkohol“.
Wieviel Alkohol ist schädlich? Wann ist die Grenze zum Alkoholiker überschritten. Wie sieht das persönliche Konsumverhalten aus?. Das sind Fragen, denen Caritas AufWind in dieser Woche nachgeht. In der „Aktionswoche Alkohol“ bekommen zahlreiche heimische Firmen und Behörden täglich eine Email. Sie soll an die Mitarbeiter weiter gegeben oder am Schwarzen Brett ausgehängt werden. Thema ist jedes Mal der Umgang mit Alkohol.
„Wir wollen dazu anregen, über das eigene Konsumverhalten nachzudenken, sagen Linda Schniedertüns und Verena Stamm von Caritas AufWind. Und mit Vorurteilen aufräumen wollen sie auch. Zum Beispiel mit dem, dass ein Gläschen Alkohol doch nicht schaden könne und ein Glas Rotwein oder ein Kräuterschnaps gesund seien.
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen hat da eine ganz einfahe Antwort: „Das ist falsch!“ Alkohol sei kein Medikament und fördere auch nicht die Gesundheit. Alkohol sei ein Zellgift und könne bereits in geringen Mengen schädlich sein. Deshalb gelte: „Weniger ist besser!“
Dabei geht es Caritas AufWind gar nicht so sehr um komplette Abstinenz, aber sicher um einen kontrollierten Umgang mit Alkohol. Und dafür gibt es auch Vorgaben:
Männer sollten nicht mehr als zwei Standardgläser pro Tag oder 14 in der Woche trinken, Frauen nicht mehr als ein Glas am Tag und sieben in der Woche. Für beide ist es besser, Alkohol über die Woche zu verteilen, als mehrere Gläser auf einmal zu trinken und wenigstens zwei Tage der Woche sollten alkoholfreie Tage sein!
Nicht als Durstlöscher einsetzen
Bei besonderen Erkrankungen (bei Frauen auch in der Schwangerschaft) und beim Autofahren sowie Bedienen von Maschinen gilt: keine alkoholischen Getränke! Alkohol nicht als Durstlöscher einsetzen!
Ausdrücklich gewarnt wird vor Mischkonsum mit anderen Drogen und Medikamenten.
Alles nur Bangemacherei? Eher nicht, wenn man der Hauptstelle für Suchtfragen glaubt: „Mehr als drei Gläser Bier oder Wein am Tag erhöhen bei Männern das Erkrankungsrisiko für eine Leberzirrhose um das 6-Fache. Für Männer, die täglich mehr als fünf Gläser Bier oder Wein trinken, steigt das Risiko auf das über 50-Fache. Die Leber von Frauen baut Alkohol langsamer ab. Deshalb bekommen Frauen noch schneller als Männer Leberkrankheiten, wenn sie Alkoholtrinken.“ heißt es dort. Außerdem gehört Alkohol zu den „Top Ten“ aller Stoffe, die Krebs auslösen. Außerdem leiden Alkoholtrinkende doppelt so häufig wie Nichttrinker unter zu hohem Blutdruck. Oft ist dieser nicht mehr behandelbar. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt deutlich.
Gehirnschäden
Und auch das Gehirn nimmt den Rausch auf Dauer übel: „Jeder Rausch zerstört Millionen von Gehirnzellen. Zunächst leiden Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit sowie die Kritik- und Urteilsfähigkeit und später die Intelligenz. Die Gehirnschäden können die Persönlichkeit verändern. Alkoholkranke werden z. B. unzuverlässig, reizbar, depressiv und eifersüchtig.“