Finnentrop. . In Bamenohl wird das Lennebett naturnah umgestaltet. Der Radwegebau schreitet überall voran.

Der Frühling scheint nicht nur die Natur, sondern auch die Tiefbauer aus der Winterruhe geweckt zu haben. In der Gemeinde Finnentrop sind sie insbesondere entlang der Lenne, von der Johannes-Scheele-Straße in Bamenohl bis zum Stellwerk Nord, sowie an der L 539 zwischen Heggen und Altfinnentrop aktiv. Und weitere Baustellen kommen noch hinzu.

Aktuell im Bau sind die Fertigstellung des Lenneparks zwischen Lenne und L 539 neu mit Radweg, der Neubau des Radweg-Teilstücks vom Sportplatz Bamenohl/Im Ohl bis zum Lennepark sowie der Radweg von Heggen-Bahnhof bis Altfinnentrop. Während die notwendigen Brücken zur Querung der Lenne im Bereich Im Ohl und parallel zur Brücke der Bahnstrecke Finnentrop - Olpe ausgeschrieben bzw. bereits beauftragt sind und in diesem Jahr montiert werden, laufen bezüglich der Mitnutzung der Pfeiler der Bahnbrücke über die Bigge in Altfinnentrop noch Abstimmungsgespräche mit der Deutschen Bahn.

Hoffen auf Tunnelnutzung

Hinzu kommt bald noch der neue Radweg vom Stellwerk Nord entlang der Lenne nach Lenhausen. Über die alte Bahntrasse nach Wennemen soll der zum sogenannten Lichtblick LenneSchiene führen. Der wird auf Höhe des Lenhauser Tunnels zwischen Bahngleisen und Lenne als ein 25 Meter langer, auf zwei Pfeilern ruhender Brückenstummel errichtet und über eine weitere Brücke mit dem alten Bahndamm verbunden. Richtig Sinn macht da ganze erst, wenn der Tunnel einmal als Radwegeverbindung ins Frettertal zur Verfügung steht und die planerisch bereits vorgesehene, 38 Meter lange Verlängerung über die Bahngleise und die B 236 hinweg gebaut wird. Doch Zuschüsse gibt es jetzt schon.

Im Streit mit dem Jagd- und Sportschützenverein Frettertal, der den Tunnel noch zwölf Jahre lang als Schießstand nutzen darf, gibt es laut Bürgermeister Heß derzeit keinen neuen Sachstand.

Während im Lennepark der Radweg geteert, Bäume gepflanzt, Mauern gesetzt und Grünflächen hergerichtet werden, graben sich im Bereich „Alter Sportplatz“ in Bamen-ohl Bagger ins Erdreich. Was aussieht wie eine Mondlandschaft, wird ein naturnahe Umgestaltung der Lenne im Rahmen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Daher wird die Maßnahme mit 480 000 Euro, das sind 80 Prozent der Kosten, bezuschusst.

Naturnaher Raum für die Lenne

Im Bereich Alter Sportplatz/Thyssen-Wiesen werden rund 22 000 Kubikmeter Bodenmassen bewegt. Dadurch erhält die Lenne deutlich mehr Platz, zwei Inseln teilen sie in ein neues Haupt- und ein sogenanntes Nebengerinne. Der neue Uferbereich wird nur grob konturiert, denn, so Ralf Venema von der Gemeindeverwaltung: „Die Lenne soll sich ihr neues Ufer selber schaffen, etwa durch Hochwässer“.

Durch ein weiteres Becken, dass sich nur bei Hochwasser füllen soll, werden weitere Ausdehnungsflächen für die Lenne geschaffen, die ihr im Bereich Im Ohl durch den Bau einer Hochwasserschutzmauer genommen werden. Die Schrebergärten in Bamenohl bleiben aber erhalten.

Alte Brücke bleibt zunächst noch

Wann und wie die alte Fußgängerbrücke über die Lenne in der Thyssen-Kurve der B 236 ersetzt wird, ist von Gesprächen mit Straßen NRW abhängig, das die Kosten für den Radwegebau parallel zur B 236 in diesem Bereich als Teil des Regionale-Projekts LenneSchiene trägt.