Lennestadt/Finnentrop. . Von Altenhundem per Intercity nach Berlin oder von Finnentrop nach Oberstdorf - und das mit nur einmal Umsteigen. Nach dem neuen Fernverkehrskonzept der Deutschen Bundesbahn könnte das schon in wenigen Jahren Realität werden.
Von Altenhundem per Intercity nach Berlin oder von Finnentrop nach Oberstdorf - und das mit nur einmal Umsteigen. Nach dem neuen Fernverkehrskonzept der Deutschen Bundesbahn könnte das schon in wenigen Jahren Realität werden.
Meistens wird in der Region auf die Bundesbahn geschimpft. Aber diesmal klatscht ganz Südwestfalen Beifall. Von der „größten Kundenoffensive in der Geschichte des DB Fernverkehrs“, wie die Bahn die geplante Ausweitung ihres Streckennetzes nennt, wird ganz Südwestfalen profitieren. Das Oberzentrum Siegen ist eine von 10 Städten in Deutschland, die neu an das IC-Netz angebunden werden. Schon in vier Jahren, 2019, soll die Ruhr-Sieg-Strecke von Frankfurt über Siegen, Hagen, Hamm nach Münster Intercity-Linie werden. Das teilte die Bahn am Mittwoch mit.
Sauerland-Intercity
Wo der neue Sauerland-Intercity halten wird, steht derzeit noch in den Sternen, aber Günter Padt, Geschäftsführer des Zweckverbands Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS), hält es für „gut möglich“, dass der neue IC, der im Zwei-Stunden-Takt verkehren wird, auch im Kreis Olpe, dann wahrscheinlich in Altenhundem oder Finnentrop, halten wird. „Noch ist die Diskussion offen, wir müssen ein nachhaltiges Konzept auf den Weg bekommen“, so Padt. Sobald neue Details bekannt werden, will Padt die Politik informieren und der Kampf um die Haltepunkte wird beginnen. Technisch sei das kein Problem, die Strecke könne das verkraften, denn einen schnellen Ausbau der Bahnstrecke werde es ohnehin nicht geben, sagt Günter Padt. Er spekuliert, dass sich die Bahn bei der Auswahl der Haltepunkte am früheren Inter-Region-Netz orientieren wird. Und dann wären Altenhundem und Finnentrop mit dabei. In den 90er Jahren verkehrten in den Hochzeiten täglich bis zu acht Inter-Regio-Züge auf der Ruhr-Sieg-Strecke. „Die Abschaffung der Inter-Regios war ein Kardinalfehler“, sagt Padt.
Ein direkter Anschluss des Kreises Olpe an das Intercity-Netz der Bundesbahn, ausgestattet mit neuen, modernen Doppelstock-Zügen, wäre auf jeden Fall ein großer Wurf für die Region. Da sind sich Experten und Politik einig. „Das wäre eine tolle Geschichte und eine Aufwertung der Region erster Güte“, so Verkehrsfachmann Günter Padt.
Gute Nachricht für die Region
Genau so sieht es Landrat Frank Beckehoff, als Vorsitzender des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe ebenfalls mit der Materie vertraut: „Man kann die Pläne nur begrüßen, ich sehe das sehr positiv.. Das ist eine gute Nachricht für die Region. Die Bahn AG steht offenbar unter Druck, sich bewegen zu müssen.“
In der Tat, die Konkurrenz auf dem Personenverkehrsmarkt, besonders die neuen Fernbus-Linien, wird immer stärker. Mit der geplanten Ausweitung des Fernverkehrsangebots um 25 Prozent will die DB vor allem gegen diesen Mitbewerber punkten.