Elspe/Drolshagen. . Die Doppelbelastung für Oliver Bludau war zu groß. Als Geschäftsführer der Drolshagener Berghoff-Gruppe und des Elspe Festvals. Vier Jahre war er zudem Old Shatterhand. Jetzt stellt Bludau seine Arbeit in Elspe ein.
„Ich grüße meinen roten Bruder Winnetou“ - seit 2011 hat Oliver Bludau (42) als Old Shatterhand auf der meist ausverkauften Freilichtbühne des Elspe Festivals seinen Blutsbruder in einer der spektakulären Karl-May-Inszenierungen begrüßt. Und hatte im Hintergrund als Geschäftsführer die betriebswirtschaftlichen Fäden des erfolgreichen Unternehmens gezogen.
Gleichzeitig war und ist Oliver Bludau auch geschäftsführender Gesellschafter der Berghoff-Unternehmensgruppe in Drolshagen. Die hatte sich mit der Übernahme eines Unternehmens in der Schweiz wesentlich vergrößert, beschäftigt derzeit insgesamt mehr als 200 Mitarbeiter. Nach Informationen unserer Zeitung ist zudem eine weitere Expansion in den Vereinigten Staaten geplant.
24-Stunden-Tag
„Der Chef hat offenbar einen 24-Stunden-Tag“, attestierte ein Elsper Mitarbeiter Oliver Bludau. Doch auch der konnte diese Doppelbelastung auf Dauer nicht mehr schaffen. Zum 1. Januar 2015 tritt Bludau als Geschäftsführer in Elspe zurück. Interimsweise bekleidet sein Vater Jochen (73) wieder den Posten. Sohn Oliver wird auch in der Rolle des Old Shatterhand nicht mehr zu sehen sein, in der er an der Seite von Jean-Marc Birkholz über die riesige Freilichtbühne galoppierte.
Wie geht es also weiter in Elspe? „Wir werden sicherlich einen qualifizierten Geschäftsführer finden“, ist sich Jochen Bludau sicher, „der das Unternehmen so erfolgreich wie Oliver in die Zukunft führen wird“. Das Elspe Festival habe in den letzten Jahren eine sehr optimistisch stimmende Erfolgsgeschichte geschrieben. Die Zuschauerzahlen stimmten, die Marke „Elspe Festival“ sei weit über die Region hinaus verankert. Die positiven Zahlen seien Beweis für die zukunftsträchtige Arbeit der letzten Jahr.
Wer aber wird für Oliver Bludau in der kommednen Spielzeit beim Kampf von Winnetou und Old Shatterhand in den Sattel des Rapphengstes Hatatitla steigen? Auch da zeigt sich Jochen Bludau optimistisch gestimmt: „Es gibt zahlreiche Interessenten aus Schauspielerkreisen an dieser Rolle.“
Für Überraschung gut
Ob diese aus den Reihen des eigenen Ensembles stammen? Wohl eher nicht, Angesichts der bisherigen „Nachfrage“ werden die Elsper aber sicherlich auf ein Casting verzichten können. Bludau: „Wir werden uns die Bewerbungen sorgfältig anschauen, danach wird es sicherlich Vorstellungsgespräche geben.“ Wer dann schließlich das Rennen macht - die Elsper sind immer für eine Überraschung gut.
So wie in den letzten beiden Spielzeiten, als sie mit Katy Karrenbauer und Martin Semmelrogge bekannte Fernseh-Stars auf der Naturbühne präsentierten. Mit entsprechender Resonanz. Allerdings weniger bei Kindern und Jugendlichen. Denn die wussten mit der Berühmtheit der Schauspieler - sei es aus dem Film „das Boot“ oder dem „Frauenknast“ im Fernsehen - wenig anzufangen. Aber die Elsper wären nicht die Elsper, wenn sie sich nicht auch über einen attraktiven Gast-Star Gedanken machen würden.
Wenn sich Oliver Bludau jetzt auch aus dem aktiven Geschäft des Elspe Festivals zurück zieht, sein Herz hat er an die Geschichten um Winnetou und Old Shatterhand verloren. Und wird auch weiterhin das Geschehen auf der Elsper Freilichtbühne voller Engagement verfolgen.