Iserlohn. Nah dran an Topmodels: Elis Güney aus Iserlohn hat es in die deutsche Auswahl geschafft. Was sie sich von der Modenschau verspricht.
Die zweite Woche im Februar 2024 hat Elis Güney aus Iserlohn in ihrem Kalender rot angestrichen: Dann findet die New York Fashion Week statt, eine der wichtigsten internationalen Modewochen für Damen- und Herrenmode. Wer dort als Designer seine Kollektion zeigt, hat den Olymp der Modewelt erklommen. Promis aus Film, Fernsehen und den sozialen Medien drängeln bei den Schauen um einen Platz in der ersten Reihe, der sogenannten „Front Row“, um den Models auf dem Laufsteg, von denen viele heute selbst Stars sind, ganz nah zu sein.
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Die Iserlohner Friseur-Meisterin wird mit dabei sein. Und das nicht irgendwie, sondern ganz nah dran. Elis Güney wird bei der nächsten New Yorker Modewoche die Models stylen. „Manchmal kann ich es selbst noch nicht recht glauben, dass es für mich zur Fashion Week geht. Das ist alles noch so unwirklich“, sagt die junge Friseur-Meisterin, die vor eineinhalb Jahren den Laden ihrer früheren Chefin am Alten Rathausplatz übernommen hat.
Zu ihrem Traumberuf kam Güney durch die Empfehlung eines Lehrers, der ihr zu einem Jahrespraktikum in einem Salon in Menden riet. Es war die richtige Entscheidung: „Ich arbeite gerne praktisch mit den Händen und habe mich schon immer für Mode, Haare und Beauty interessiert. Früher habe ich meine Freundinnen in den Pausen frisiert“, erinnert sich die 31-Jährige.
Am Friseurberuf mag Elis Güney den Kontakt mit den Kunden: „Ich freue mich, wenn ich nach dem Styling in glückliche Gesichter schaue. Jeder kennt das: Wenn die Haare stimmen, dann fühlt man sich auch wohl.“ Es gehe in ihrem Beruf viel um Kommunikation: „Nicht jeder Schnitt passt zu jedem Kunden, und vieles hängt auch von der Haarstruktur ab, das muss man verständlich erklären“, sagt sie. Das beuge auch Enttäuschungen vor, wenn das Endergebnis dann doch nicht so aussehe, wie man es in den sozialen Medien oder Magazinen gesehen habe.
Eine Ehre, in New York arbeiten zu dürfen
Sie sei eine ehrgeizige Person, die sich nicht so schnell mit dem Erreichten zufriedengebe, sagt die junge Frau über sich. Als sie die Chance erhielt, sich für das deutsche Team zu bewerben, das nach New York reist, griff sie zu – und wurde tatsächlich genommen. Der zeitliche und finanzielle Einsatz ist für die Chefin von fünf Mitarbeitern hoch: Güney muss die Reise selbst finanzieren, sie arbeitet viele Stunden, eine Entlohnung erhält sie dafür nicht. „Es ist eine große Ehre, dort arbeiten zu dürfen, und natürlich bringt es mich in meiner Karriere auch weiter“, sagt sie.
Der Chef der Fashion Week kommt eingeflogen
Um im Februar auf dem neuesten Mode-Stand zu sein, verfolge sie die internationalen Styling-Trends noch intensiver als zuvor, sagt sie. Außerdem will sie ihr Englisch verbessern. Im Januar findet ein erstes Treffen mit dem Organisator der Fashion Week statt, er wird das Team genauer instruieren und verkünden, für welche Designer sie arbeiten werden. Elis Güney fühlt sich gut gerüstet für das Abenteuer New York. Nur eines bereitet ihr Kopfzerbrechen: „Da immer alles so schnell gehen muss, werden wir mit drei Personen an einem Kopf arbeiten. Das wird bestimmt etwas eng.“ Die 31-Jährige stellt sich auf viele Stunden Arbeit, großen Stress und Zeitdruck ein, trotzdem hofft sie, auch etwas vom Big Apple sehen zu können. Models, die sie am liebsten frisieren würde, hat sie auch: „Kylie und Kendall Jenner, aber auch Leni Klum wären mein Traum.“