Ende. . Trotz vereinzelter Abschiedsschmerzen: Nach 22 Jahren sagten Schüler, Lehrer und Eltern der Grundschule im Dorf fröhlich „Tschüss“ am alten Standort in Ende. Nach der Luftballon-Aktion, bunten Fenstern und dem Banner geht es nach den Ferien am Bleichstein weiter.

September 1992: Das ehemalige Hauptschulgebäude in Kirchende ist frisch renoviert und bereit für den Einzug von Erst- bis Viertklässlern. 22 Jahre später zieht die Grundschule im Dorf wieder aus, das Häuserensemble (Am Berge 3) gilt als abrissreif. Davon unbeeindruckt, verabschiedeten sich am Dienstag etwa 190 Kinder mit Lehrern, Erziehern und Eltern mit blauen Luftballons von dem alten Standort.

Aktion und Lied auf dem Schulhof

Schulleiterin Petra Kemp, die als einzige 22 Jahre lang in Kirchende unterrichtete, sprach in ihrer Abschiedsrede von „bewegten Jahren, in denen wir eng mit unserem Stadtteil verwachsen sind“. In der ereignisreichen Zeit hätten die Bürger dort die Schule konstruktiv, aber auch kritisch begleitet, wobei für Kemp die Unterstützung und der Zuspruch überwog. Als äußeres Zeichen für die Dankbarkeit hatte die Schule ein Banner gestaltet, so dass nun am Zaun vor dem Gebäude in großen blau-gelben Buchstaben ein Abschiedsgruß an Ende zu sehen ist. Dass die Kinder hier Spuren hinterlassen, zeigen auch die von ihnen bunt gestalteten Fenster mit Motiven aus der Umgebung.

Das kleine Fest auf dem Hof stand dann im Zeichen der Erinnerung und der Zukunft. Denn vor dem gemeinsamen Singen des Schullieds nach der bekannten Y.M.C.A.-Melodie flogen nach tatkräftiger Unterstützung der Eltern im Förderverein die Luftballons, an die die Kinder Postkarten mit Gedanken und Wünschen angeheftet hatten, tatsächlich Richtung Herdecke, quasi zum neuen Standort am Bleichstein, wo der Unterricht nach den Herbstferien am Dienstag wieder aufgenommen wird. Heute steht für fast alle ein Ausflug zum Ketteler Hof auf dem Programm, ehe vorgezogen die Ferien beginnen.

Damit können die Möbelpacker, die seit Samstag mit dem Umzug beschäftigt sind, die Regie in den 13 Klassen- und Betreuungsräumen übernehmen. „60 bis 70 Kisten haben die Kollegen in der unterrichtsfreien Zeit gepackt“, so Kemp. Die Schulleiterin ist überrascht, wie gut die Kinder den Umzug aufgenommen hätten, auf den die Lehrer sie seit dem Nein zur Primus-Schule vorbereitet hätten: „Wir wollten die Grundschüler in den Prozess einbinden, das dürfte uns im guten Miteinander mit der Stadt und den Eltern gelungen sein.“ Eine Ausstellung im Frühjahr mit Bildern vom neuen Standort, ein Busfahr-Training in Hagen und die Einbeziehung von Kinderwünschen zur Gestaltung des künftigen Schulhofs (Rutsche, Reckstange, Basketballkorb, Fußballfeld) wiesen den Weg zur Zukunft in der Hauptschule – Geschichte wiederholt sich doch – am Bleichstein.