Herdecke. . Die Grünen haben sich Unterkünfte für Flüchtlinge in Herdecke angesehen und sind entsetzt. Nun fordern sie schnelle Abhilfe und Unterstützung für die Kinder. Um die sorgt sich auch die CDU und macht die Lage der Flüchtlinge zum Thema im Sozialausschuss.

Bei der letzten Fraktionssitzung haben sich die Herdecker Grünen mit der Unterbringung und der Unterstützung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Herdecke befasst. Und auch bei der CDU war die Situation in den Asyl- und Obdachlosenheimen Thema, wie eine Anfrage zur Sitzung des Sozialausschusses am Mittwoch zeigt.

Den Herdecker Grünen bereiten die Zustände in den Übergangsheimen und die fehlenden Angebote zur Integration große Sorgen. Jens Plümpe, Fraktionsvorsitzender der Grünen Ratsfraktion und Sprecher der Grünen in Herdecke, sagt: „Wir sind entsetzt über die inakzeptablen Zustände in den Unterkünften. Diesie sind vollkommen kaputt, dreckig und baulich eine Katastrophe. Niemand würde da freiwillig auch nur einen Fuß hineinsetzen. Seit Jahren ist der Verwaltung dies bekannt. Geschehen ist bis jetzt kaum etwas. Es wird Zeit, dass wir als Kommune menschenwürdige Unterkünfte für diejenigen anbieten, die zu Hause alles verloren haben! Wir sind in der Pflicht, für lebenswerte Wohnverhältnisse zu sorgen, die zeigen, dass die Menschen hier in Herdecke willkommen sind.“

Arbeitskreis angeschoben

Andreas Disselnkötter, Ratsmitglied und schulpolitischer Sprecher der Partei, ergänzt: „Immer mehr Kinder, die bei uns ankommen, sprechen kein Deutsch. Ohne eine gezielte zusätzliche Sprachförderung an den Schulen haben sie keine Chance. Der Ennepe-Ruhr-Kreis leistet bereits Hilfestellungen. Diese reichen aber bei weitem nicht aus. Wir sehen die Stadt in der Pflicht, die Schulen mit zusätzlichen Ressourcen zu unterstützen. Nur so können die Kinder und Jugendlichen sich sprachlich und sozial integrieren. “

Auf Initiative der Grünen hat sich ein Arbeitskreis aus Sozialverbänden und einigen Schulleitungen gegründet. Zunächst soll festgestellt werden, wie viele Kinder an den Herdecker Schulen angekommen sind und wie kurzfristige Hilfestellungen möglich sind.

Wie viele Zuweisungen gibt es?

Die CDU hat einen kleinen Fragenkatalog zur Lage in den Asyl- und Obdachlosenheimen in Herdecke zusammengestellt. Sie bittet die Stadtverwaltung um Auskunft über die Zahl von Neuzuweisungen und den Grad der Belegung. „Kommen Minderjährige ohne Begleitung? Wie werden diese betreut? Werden Bewohner zu so genannten Ein-Euro-Jobs herangezogen? Wie ist der Zustand der Unterkünfte?“, so lauten andere Fragen der Union.

Auch die Situation der Kinder und ihre Situation in den Schulen möchte die CDU im Herdecker Rat beleuchtet wissen. Sie fragt: „Wie erfolgt die Eingliederung in unser Herdecker Schulsystem bei Kindern und Jugendlichen? Und: Gibt es im Ennepe-Ruhr-Kreis oder in den umliegenden Städten Extraklassen für Kinder und Jugendliche zur Heranführung an die deutsche Sprache zum leichteren Übergang in die jeweiligen Schulklassen?“

Der Sozialausschuss tagt Mittwoch, 17 Uhr, öffentlich in der Begegnungsstätte Westender Weg 29.