Ende. . Nach extrem erhöhten Legionellen-Werten in den Duschräumen am Kalkheck erhält der FC Herdecke-Ende eine neue Warmwasser-Anlage. Bis zum großen Jugendturnier im August muss aber weiter improvisiert werden. Entwarnung gab es nach zwei Krankheitsfällen.

Norbert Ramm klingt zuversichtlich, als er über den Stand der Dinge nach den stark erhöhten Legionellen-Werten in den Duschräumen am Kalkheck spricht. „Wir bekommen eine neue Technik-Anlage, die bis zu unserem großen Jugendturnier am 23. und 24. August fertig sein soll“, sagt der Vorsitzender des FC Herdecke-Ende.

Duschen weiter gesperrt

Ende März sperrten die Stadt und das Gesundheitsamt des Ennepe-Ruhr-Kreises die Umkleidekabinen unterhalb der Sportplätze. „Unangenehm“ sei für Ramm die Nachricht gewesen, dass zwei FC-Spieler der ersten Mannschaft und der Reserve im Inkubationszeitraum Grippe-Symptome hatten, was wohl auf die Bakterien in den Kalkheck-Duschen zurückzuführen gewesen sei. Die Beiden ließen sich im Krankenhaus untersuchen, mit Antibiotika bekamen die Ärzte das Problem medikamentös schnell in den Griff. „Ich will das nicht verharmlosen, aber wenn das nicht festgestellt worden wäre, hätten sie wohl nur eine Erkältung länger nicht wegbekommen“, meint Ramm.

Gleichwohl betont der Vorsitzende, dass der FC Herdecke-Ende verantwortungsvoll Spieler auf die Folgen aufmerksam gemacht und Akteuren vorsorglich zum Arztbesuch geraten habe. „Richtig gefährlich war es nie, die ganze Sache ist in keinster Weise mit den Vorfällen in Warstein zu vergleichen.“

Ramm richtet ohnehin nach vielen Gesprächen mit der Verwaltung den Blick nach vorn. Zumal erste Vorarbeiten nach entsprechenden Messungen in den weiter gesperrten Duschräumen am Kalkheck schon begonnen haben. „In die Dusch- und Heizanlage wird eine Art Mischtechnik eingebaut, die quasi stets frisches heißes Wasser durch die Leitungen fließen lässt, so dass sich dort keine Ablagerungen bilden können“, erklärt Ramm. Es habe zwar Überlegungen gegeben, die alte Anlage, die noch aus Zeiten des Gebäudebaus in den 1970-er Jahren stammt und gelegentlich modernisiert wurde, zu reparieren. „Aber dann hätten wir vermutlich in einiger Zeit wieder Probleme bekommen. Durch die Neuinstallation sollten wir mittelfristig Ruhe haben.“

Ganz günstig werde dies natürlich nicht. Welche Kosten auf die Stadt zukommen, weiß Finanzdezernent Frank Zagler noch nicht. „Wir können da keine Luxus-Lösung anstreben. Wir richten uns nach den Vorgaben, um dann pragmatisch und nachhaltig, aber auch kostengünstig nach entsprechender Ausschreibung aktiv zu werden.“ Er und das städtische Gebäudemanagement gehen nach der Zusammenarbeit mit einem Fachbüro davon aus, dass die Handwerker in den Sommerferien mit dem Einbau der neuen Anlage (die Leitungen bleiben bestehen) beginnen, um rechtzeitig vor dem U11-Turnier mit u.a. Borussia Dortmund im August fertig zu werden.

Lob an Gegner und Beteiligte

Bis dahin muss der FC weiter improvisieren. Schiedsrichter können nebenan beim TuS Ende in den Tennis-Umkleideräumen duschen. Die Fußballer nutzen für Spiele und Training die Sporthalle Kirchende. „Da kann ich nur ein dickes Lob vor allem an unsere Gegner aussprechen, die wie unsere Akteure viel Verständnis aufbringen und die Fahrerei ohne Murren akzeptieren“, berichtet Ramm, der sich auch beim Nachbarverein für die Kooperation sowie bei der Stadt für die gute Zusammenarbeit bedankt.