Wetter/Esborn. . Aller guten Dinge sind drei: Bei der Suche nach einem geeigneten und realisierbaren Standort für die neue Feuerwache Esborn ist nun eine Fläche an der Kreuzung Esborner/Albringhauser Straße im Fokus. Dafür stimmte der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss.
Die Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwache Esborn zieht sich wie Kaugummi. Im jüngsten Stadtentwicklungs- und Bauausschuss der Stadt Wetter stellte Baufachbereichsleiter Manfred Sell die mittlerweile dritte Fläche vor, auf der eines Tages gebaut werden könnte.
Schon 2011 sprach sich die Politik mehrheitlich für den Neubau eines Gerätehauses an der Voßhöfener Straße gegenüber des derzeitigen Standortes aus. Kosten: etwa 725 000 Euro. 2012 scheiterte das Vorhaben, da der Eigentümer der Fläche sein Grundstück nicht verkaufen wollte. Daraufhin schauten sich die Planer weiter in unmittelbarer Nähe an der Esborner Straße um, auch die Politik stimmte erneut mehrheitlich für eine verfügbare Fläche mit verkehrsgünstiger Anbindung am Beisenbruch.
Problem dort: das hoch stehende Grundwasser, das eine Auffüllung des Bodens erforderlich mache. Dadurch würde sich die Zufahrt neigen, was Einschränkungen auf dem Übungsplatz zur Folge hätte. Zudem versickere das Wasser dort nicht, das Abwasser müsste laut Sell über Drittgrundstücke zur die Voßhöfener Straße abgepumpt werden. Feuerwehr-Vertreter bemängelten zudem die ungesicherte Ausfahrt auf die Landesstraße und das Stellplatzangebot.
Nun Versuch Nummer drei: Ein „der Feuerwehr zugeneigter Grundstücksbesitzer“ (Sell) bot nun eine landwirtschaftliche Fläche an der Kreuzung Esborner/Albringhauser Straße an, mit der die Feuerwehr aufgrund der Zufahrtmöglichkeit gut leben könne. „Die guten Gespräche mit ihm sind recht weit fortgeschritten“, warb Sell bei den Ausschuss-Mitgliedern um Zustimmung für das neue Planverfahren, womit eine langfristig zufriedenstellende Lösung gefunden werden soll. Zwar gebe es noch einige Fragen wie mögliche Ausfahrtprobleme an der Kreuzung für Anwohner oder Artenschutz zu klären, doch bei einer Enthaltung stimmten die Lokalpolitiker für den neuen Standort. Kostenfragen besprachen sie im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.
Sorgenvoller Blick nach Remscheid
Mit Sorgen blickte der Ausschuss dann nach Remscheid-Lennep. Dort soll in der Innenstadt ein Designer-Outlet-Center mit einer Verkaufsfläche von 20 000 Quadratmetern und zentrumsrelevanten Waren entstehen, was auch Auswirkungen auf die umliegenden Städte (Erreichbarkeit in 30 Minuten) wie Wetter haben dürfte. Die Prüfung einer Kanzlei habe ergeben, dass das Vorhaben gegen die Raumplanung des Landesentwicklungsplanes verstoße.
Mit den Nachbargemeinden des Ennepe-Ruhr-Kreises will sich die Stadt Wetter frühzeitig gegen das Projekt stemmen, auch Städte wie Bochum und Wuppertal oder die IHK östliches Ruhrgebiet wollen sich dagegen wenden. Bei zwei Enthaltungen wegen kurzfristiger Vorlage der Unterlagen stimmte der Ausschuss dafür, das Designer-Outlet-Center zu verhindern.
Bedeutend für Volmarsteins Historie
Einstimmig votierten die Mitglieder dafür, das Wohnhaus Arndtstraße 3 in die Denkmalliste der Stadt aufzunehmen. Die kurz nach 1900 entstandene Villa, die innen wie außen in einem „befriedigenden Zustand“ sei und einen tollen Ausblick biete, ist „als Unterkunft für den Chefarzt der benachbarten Klinik bedeutend für die Geschichte Volmarsteins“ und stehe für die Architektur der Zeit sowie die Lebensbedingungen der Oberschicht, heißt es in der wissenschaftlich-architekturgeschichtlichen Begründung.