Wetter. . Die Liberalen haben klare Ziele für die Kommunalpolitik der nächsten Ratsperiode. Diese dauert immerhin sechs Jahre und damit länger als sonst. Die große Hoffnung der FDP in Wetter: Sie wird wieder so stark wie bei der letzten Ratswahl.

Die neuen Gesichter der FDP im Rat werden die alten sein – wenn der Wähler die Partei ähnlich stark macht wie bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren. Ein Stillstand sei das nicht, sagen die Liberalen: Bei der Kommunalwahl 2009 haben sie sich kräftig verjüngt. André Menninger, mittlerweile Stadtverbandschef, war damals mal gerade 23 Jahre alt.

Die nächste Ratsperiode wird eine besondere werden, wissen die Liberalen. Besonders lang auf jeden Fall. Sechseinhalb Jahr wird es diesmal dauern, bis ein neuer Rat gewählt wird. Diese Ausnahme soll dazu führen, dass landesweit wieder Räte und Bürgermeister zusammen gewählt werden. Für die ungewohnt lange Amtszeit wollte die FDP kein „Klein-Klein“ anbieten und hat deshalb eine große Idee über alle ihre Forderungen für die Kommunalpolitik gestellt: die Idee von Wetter als familienfreundlicher Stadt.

Solide Finanzen, gute Betreuung

Das Ziel ist klar formuliert, die einzelnen Schritte dorthin sind es auch: Solide Finanzen sind nötig, eine verbesserte Betreuung an Kindergärten und Schulen, ein gutes Bildungsangebot und eine Wirtschaft, die Arbeitsplätze bietet. Dann bleiben die Menschen in Wetter, dann kommen vielleicht noch welche von außen dazu, so die Hoffnung. Als kleine Partei braucht die FDP Allianzen, um ihre Vorstellungen durchzusetzen. Aus Sicht von André Menninger ist das in der letzten Ratsperiode erfolgreich geschehen.

Der Kauf von Aktienanteilen beim Energieversorger AVU konnte „ad acta gelegt werden“, sagt er. Und auch beim Thema Anliegergebühren habe die FDP ein vernehmliches Wort mitgesprochen bei dem Anspruch an die Stadtverwaltung, die Berechnungen doch für die Bürger transparenter zu machen. Das Einkaufszentrum ist gebaut, die Brücke über die Ruhr steht, und auch das Thema Umbau der Kaiserstraße ist - von den politischen Entscheidungen her betrachtet - bereits durch. „Es stehen uns aber noch genug große Projekte bevor“, sagt Rosemarie Steinhauer, Vorsitzende der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wetter. An gute Bedindungen für Eltern denkt sie dabei, arbeiten zu gehen und zugleich die Kinder gut betreut zu wissen.

Und zieht einmal Gewerbe am Stork ein, dann soll es dort nach den Wünschen der FDP auch einen Betriebskindergarten geben. Überhaupt: der Stork. Hier hat die FDP immer klare Kante für eine Ausweisung als Gewerbegebiet gezeigt, und daher „schließt sich hier der Kreis“, sagt Doris Hülshoff: Mehr Arbeit, mehr Einnahmen, mehr Attraktivität.

Liberale vor Ort weiter vertreten

Bei der letzten Kommunalwahl hat die FDP vier Sitze im Rat errungen. Damals war die FDP noch eine Partei mit Abgeordneten im deutschen Bundestag. Das ist seit letztem Herbst erst einmal vorbei. Der Niedergang der Bundespartei hat die Liberalen vor Ort nicht mit nach unten gerissen. Jedenfalls nicht stimmungsmäßig. „Wir haben das in Wetter nicht so stark gespürt“, sagt Rosemarie Steinhauer. Das liege auch daran, dass im Rat nun Mal Politik vor und für den Ort gemacht werde, „und die Wähler können schon unterscheiden zwischen Bund und Rat“, ergänzt André Menninger.

Schafft die FDP noch einmal vier Sitze im Rat, wäre das aus ihrer Sicht schon ein großer Erfolg. Und bei mehr Stimmen oder einem zwischenzeitlichen Ausscheiden in der Ratsperiode kämen auch neue Gesichter in den Rat: Filippo Giletti oder Barbara Porepp stehen als Nächste auf der Liste.