Herdecke. . Die Liberalen in Herdecke haben sich für die Kommunalwahl im Mai viel vorgenommen. Sie wollen weiter die Bürgermeisterin stärken und möglichst noch einmal mit fünf Vertretern in den Rat einziehen. Nicht alle Mitglieder sind so optimistisch.

Auf den ersten fünf Plätzen der Reserveliste für die Kommunalwahl im Mai stehen die Namen der jetzigen fünf Ratsmitglieder der FDP. Ihre zentralen Ziele in der nächsten Ratsperiode: „Den Umbruch in Herdecke erfolgreich zu Ende bringen und für eine Wiederwahl der parteilosen Katja Strauss-Köster als Bürgermeisterin eintreten“, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Jochen Plaßmann auf dem speziellen Wahlparteitag der Herdecker Liberalen.

„Wir haben den Aufbruch geschafft und für Bewegung in Herdecke gesorgt“, fasste Plaßmann die letzten fünf Jahre in der Koalition mit CDU und Grünen zusammen. Bis 2009 habe die SPD das Sagen gehabt. Nun gehe es darum, die seitdem begonnenen Projekte fort zu führen. Wobei für Jochen Plaßmann klar war: „In fünf Jahren kann man nicht alles umdrehen, was in 50 Jahren eine gewisse Richtung genommen hat.“

Die Sanierung des städtischen Haushaltes liege leider nicht in der Hand allein des Rates, habe die FDP schmerzlich feststellen müssen, so Plaßmann weiter. Dafür sei es auch der FDP zu verdanken, dass bei der Abrechnung von älteren Straßenbaumaßnahmen „rund 500 000 € für die Bürger gesichert worden“ seien. „Sparsamkeit bleibt auch in den nächsten fünf Jahren bestimmend“, kündigte er an. Ein Ausweg dabei: „Wir werden Herdecke nicht weiter entwickeln können ohne stärkeres bürgerschaftliches Engagement.“

„Wir haben uns für die Kommunalwahl viel vorgenommen“, hatte der alte und neue Ortsverbandsvorsitzende Klaus Faeskorn die knapp anderthalb Dutzend Gäste in den Ender Kronenstuben begrüßt. Etwa ein Drittel davon waren Frauen. Faeskorns erklärter Wunsch war es, „wieder in gleicher Stärke in den Rat einzuziehen“. Aktuell sind das fünf Vertreter der FDP. Jürgen A. Weber meinte dagegen, die Partei müsse „realistisch sein“: Der Bundestrend der Liberalen liege bei 4 bis 5 Prozent. Selbst wenn man für Herdecke noch mal erfahrungsgemäß einen Bonus von zwei bis drei Prozent drauf legen würde, seien maximal drei oder vier Bewerber sicher durchzubringen – weswegen Weber diesmal auch auf Platz 3 der Reserveliste stehen wollte.

Am Ende setzte ihn die Wahlversammlung auf Platz fünf. Angeführt wird die Liste von Jochen Plaßmann und Wilhelm Huck. Beide bekamen alle 14 abgegebenen Stimmen. Klaus Faeskorn verteidigte Platz 3 gegen Jürgen A. Weber, der dann im Rennen um Listenplatz vier auch noch Michael Emmert unterlag.