Wetter. . Nachdem der Sohn am Donnerstag seine Mutter (69) erschlagen in ihrer Wohnung in Wetter gefunden hatte, suchte die Polizei am Freitag nach der Tatwaffe. Verdächtigt wird der Enkel. Die Polizei veröffentlichte am Nachmittag ein Fahndungsfoto des 20-Jährigen - und nahm ihn am Abend in Wetter fest.

Am Morgen regt sich nichts in der Stuckenholzstraße in Wetter, nur das Polizeisiegel an der Tür des renovierten Siedlungshauses erinnert daran, dass noch am Donnerstagabend Kriminaltechniker in dem Haus Spuren eines Verbrechens gesichert haben. Eine 69 Jahre alte Frau war von ihrem Sohn tot in ihrem Schlafzimmer gefunden worden. Erschlagen. Möglicherweise von ihrem Enkel.

„Der 20-Jährige ist auf der Flucht“, sagte Staatsanwältin Beatriz Föhring bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag. „Wir haben ihn zur Fahndung ausgeschrieben.“ Der in Witten geborene junge Mann lebte seit gut einem halben Jahr bei seiner Großmutter an der Stuckenholzstraße in Wetter. „Zuvor hat er bei der getrennt lebenden Mutter gewohnt“, erklärte der zuständige Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Michael Schulte.

Dort habe es jedoch Streit gegeben, so dass der Vater des 20-Jährigen ihn nach Wetter geholt habe. Der 49-Jährige hatte seine tote Mutter am Donnerstag in ihrem Schlafzimmer gefunden. Gestorben ist sie laut Polizei wahrscheinlich schon in der Nacht zum 6. Februar. Am Donnerstagvormittag hatten Zeugen den jungen Mann dann noch einmal gesehen, anschließend war er verschwunden.

Hundertschaft und Mantrailer-Hund sucht Täter - und seine Waffe

Mit den Einsatzkräften einer Hundertschaft hat die Polizei am Freitag rund um den Tatort nach Spuren gesucht. Auch ein so genannter Mantrailer-Hund kam zum Einsatz, um sich auf die Spur des Flüchtigen zu setzen. Gesucht wurde nicht nur der Täter, es fehlte auch noch die Tatwaffe. „Wir wissen nicht genau, wonach wir suchen“, sagt der Leiter der Mordkommission. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis wurde die Frau durch „Einwirkung von stumpfer Gewalt“ getötet. Die Staatsanwältin spricht von massiven Kopfverletzungen, die die Frau erlitten hat.

Bis in das Wäldchen unterhalb des Harkortturms wurde die Suche ausgedehnt. „Man hat dort auch etwas gefunden, das aus der Wohnung der Toten stammt“, bestätigte Kreispolizeisprecher Dietmar Trust am Abend. Die Tatwaffe sei es aber nicht.

Der Polizei war der 20-Jährige bekannt, bevor er nun unter diesen schweren Verdacht geriet. „Er war kein unbeschriebenes Blatt“, formulierte es Kriminalhauptkommissar Schulte. Auffällig war der junge Mann in Zusammenhang mit Betäubungsmittel-Delikten geworden. Er soll gekifft haben, die Schwester habe von Amphetaminen gesprochen.

Schlafzimmer abgeschlossen

Die Befragung der Nachbarn auf der Stuckenholzhöhe ergab am Freitag, dass es schon ein paar Tage zuvor einen Streit zwischen dem Enkel und der Großmutter gegeben habe. „Es soll um Geld gegangen sein“, so der Leiter der Mordkommission. Streit gab es in der Familie wohl schon länger. „Der Junge kommt aus schwierigen Verhältnissen“, so Schulte. Auch die Großmutter hielt ihn nicht für sehr zuverlässig, darum habe sie auch stets ihre Schlafzimmertür abgeschlossen.

Verschlossen fand diese Tür auch der Sohn der Toten am Donnerstag. Er war in die Stuckenholzstraße gekommen, um seine Mutter zu suchen. Als er im Schlafzimmer nachschaute, lag die 69-Jährige dort auf dem Bauch. Tot.

Nach der Öffentlichkeitsfahndung bestätigte die Polizei am Abend: Der Verdächtige ist gefasst. Man habe ihn in der Nähe des Bahnhofs Wetter gestellt, hieß es.