Wetter. . Ein aus dem Hut gezauberter Bürgermeisterkandidat, der kein echter Gegner war, die Freigabe der Fördermittel für den Umbau der Innenstadt, der Tod zweier Kinder und ein Brand im Kindergarten Reuterhaus - der Blick zurück taugt auch für den Weg nach vorn.

Es ist leicht, ein Jahr Revue passieren zu lassen. Die Fakten abarbeiten, vielleicht noch nach gut und schlecht sortieren. Das funktioniert für das eigene Leben, wie auch beim Blick auf das Leben und Wirken in einer Stadt. Doch reicht das? Muss der Blick zurück, wenn er denn auch für den Weg nach vorn etwas taugen soll, nicht detaillierter sein?

Es sind eben die Kleinigkeiten, die Zwischentöne, die auch durchaus ein Knirschen sein können, die den wahren Wert der Dinge ausmachen. Es ist eben nicht nur die Wiederwahl des Bürgermeisters, die zählt. Sondern auch der Weg, der zu dieser Wahl geführt hat. Frank Hasenberg hat die Bürger in Wetter überzeugt, dass er auch in den kommenden Jahren gut für diese Stadt arbeiten wird. Er hat sich gegen Kandidaten durchgesetzt, die ihn nicht wirklich gefährden konnten. Die aber zumindest ihre Stimme erhoben und so dafür gesorgt haben, dass die Wetteraner eine wirkliche Wahl hatten.

Dass der Kandidat der CDU so schnell wieder verschwunden ist, wie ihn die Partei aus dem Hut gezaubert hat, ist eine dieser Randnotizen, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden. Die Christdemokraten sollten Lehren daraus ziehen und in den eigenen Reihen Menschen finden, die bis zur nächsten Wahl zum echten Gegner aufgebaut werden können. Im Sinne des demokratischen Prozesses.

Die Mitte bald wieder vorzeigbar

Was bleibt noch von 2013, das auch 2014 bewegt? Die Nachricht, dass die untere Kaiserstraße endlich fertiggestellt werden kann. Dass irgendwann dieses Städtchen auch in seiner Mitte wieder vorzeigbar ist. Eine gute Nachricht, auch für die, die lange mit den Planungen befasst sind. Doch auch hier geht es nicht nur darum, einen Punkt zu setzen und das Thema Innenstadt abzuhaken. Denn auch wenn es Geld gibt, wird eine Stadt nur dann lebendig, wenn auch die Bürger sie leben lassen. Wenn sie sich an den Planungen beteiligen, wenn sie sich zu ihrer Stadt bekennen und dann auch danach handeln. Wer Leerstand beklagt, muss die stützen, die noch da sind.

Der Tod zweier Kinder

Drei Dinge gibt es noch, die 2013 Spuren hinterlassen haben. Die diese Stadt schicksalhaft getroffen haben. Im Sommer ertrinkt ein Kind in der Ruhr und hinterlässt Familie, Freunde, aber auch viele Bürger in Schock und Trauer. Ein Unglück, aber eines, das Konsequenzen einfordert. Kinder müssen schwimmen lernen. In der Schule, in Vereinen, mit der Familie. Das Ja der Politik zum Hallenbad ist ein Signal, dass der kleine Felix nicht vergessen ist. Auch der FC Wetter erinnert mit vielen Aktionen an seinen Jugendspieler Nabil, der einen Tag vor dem Flussdrama bei einem Fußballturnier zusammengebrochen und gestorben ist.

Zuvor haben die Menschen in Wengern und auch in den anderen Stadtteilen gespürt, dass sie Teil eines Wandels sind, den der Einzelne nicht aufhalten kann. Regenfluten richten große Zerstörungen an. Nichts im Vergleich zu dem, was Menschen in anderen Erdteilen erleben müssen, doch genug, um auch hier umzudenken. Mehr Klimaschutz, eine Aufgabe für die Politik, aber mehr noch für jeden Bürger. Und das jeden Tag. Ein guter Vorsatz für das neue Jahr!

Nach Feuer-Schock ist Hilfe nötig

Und dann der Brand in der Kita Reuterhaus. Ein Schock für die Betroffenen, eine Herausforderung für den Verein, der für die Stadt die Pflichtaufgabe erfüllt, Kinderbetreuung anzubieten. Die Ehrenamtler des TSE haben schon zuvor weit mehr getan, als es die Definition des Ehrenamtes verlangt. Jetzt brauchen sie Unterstützung – auch aus der Politik. Konstruktive Hilfe, die nicht der eigenen Profilierung dient. Auch ein guter Vorsatz...