Esborn. . Viele gute Abend hat Erich Wieners in den letzten 25 Jahren in der „Kastanie am Hax“ erlebt. Dabei ist so manche Generation seiner Gäste am Tresen älter geworden, eine Zeitlang verschwunden und später mit Partner und Kindern wieder aufgetaucht.

„Das ist eine lange Zeit für eine Kneipe“, sagt Erich Wieners und blickt von draußen in den Schankraum, „25 Jahre ist ein lange Zeit“. Drinnen in der „Kastanie am Hax“ in Albringhausen sitzen die Gäste an Tisch oder Tresen, trinken und plaudern. Aus dem kleinen Saal nebenan dröhnt Musik – zum Kneipen-Jubiläum hat Wieners junge Nachwuchsbands eingeladen. Die haben eine Menge Leute mitgebracht, der Parkplatz ist voll. „Ein guter Abend“, sagt er zufrieden.

Kein klassisches Stammpublikum

Gute Abende hat er in 25 Jahren viele erlebt. Doch jedes Mal ein bisschen anders: „Dieser Job ist abwechslungsreicher als die meisten anderen“, ist sich Wieners sicher. Denn seit er die Kneipe mit zwei Kompagnons eröffnete, sei so manche Generation am Tresen älter geworden, eine Zeitlang verschwunden und später mit Partner und Kindern wieder aufgetaucht, erzählt er. Die Kompagnons verschwanden nach einem Jahr und kamen nicht wieder, aber Wieners ist trotzdem zufrieden: „Es ist schön zu sehen, dass die Leute sonst gerne wiederkommen.“

Das tun sie tatsächlich, auch wenn die „Kastanie“ kein klassisches Stammpublikum hat. Das ist auch der Lage geschuldet: Etwa eine Viertelstunde müsse jeder Besucher fahren, um die Kneipe am äußersten Rande Wetters zu erreichen, so Wieners. „Bisher habe ich das aber nicht als Nachteil empfunden, so kommen auch viele Leute von außerhalb.“ Besonders im Sommer, wenn der Biergarten geöffnet ist. Denn der gehört offiziell zu den schönsten des Ruhrgebiets. Wanderer und Radfahrer tummeln sich dann draußen vor dem Haus, gerne auch am Abend bei stimmungsvoller Beleuchtung.

Bier am meisten getrunken

Bevor er als Kneipenbesitzer zum Kellner, Buchhalter, Einkäufer und Koch in Personalunion wurde, war Wieners Filmemacher. Dieser Leidenschaft versucht er bis heute treu zu bleiben, auch wenn das nicht immer einfach ist: „Man verbringt natürlich sehr viel Zeit tagsüber mit der Organisation und abends dann in der Kneipe“, sagt er. Weit nach Hause hat er es zum Glück nicht: Direkt über dem Schankraum hat er eine Zweitwohnung. So geht er in der Regel als letzter ins Bett, wenn die Gäste dann gegangen sind.

Die müssen dann fast immer noch mit dem Auto nach Hause – trinken sie dann nur Limonade? „Nein, Bier geht eindeutig am meisten über den Tresen“, lacht Erich Wieners. „Es kommt immer einer mit, der fährt.“