Herdecke. . Heimische und überregionale Betriebe stellten nun beim 3. Herdecker Berufsinformationstag ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor. Albert-Schweitzer- sowie Realschüler und Gymnaisaten erkundigten sich bei den Unternehmen. Allerdings fehlten Handwerker.

Vermeintlich sind aller guten Dinge drei. Auf den dritten Herdecker Berufsinformationstag im Ruhrfestsaal des Zweibrücker Hofes traf das im Wesentlichen auch zu, wie die Organisatorinnen Beatrice Bein und Gundula König von der städtischen Wirtschaftsförderung meinten. „Wir haben aus den beiden Vorgängerveranstaltungen gelernt und daher etwa die Schüler gestaffelt eingeladen.“

Bis zum Mittag konnten sich Neunt- und Zehntklässler der Albert-Schweitzer- sowie der Realschule an vielen Ständen informieren, zwischendurch schauten auch Gymnasiasten vorbei. Im Unterricht hatten die Lehrer zuvor nach Absprache mit den Organisatoren der Stadt einige Informationen weitergegeben. „Wir haben uns mit den Schulen zusammengesetzt, damit auch die sich einbringen können und Verbesserungsvorschläge übermitteln konnten“, so König.

Also konnten sich die fast 200 Jugendlichen vorbereitet ins Getümmel schmeißen und sich über ihren vermeintlichen Lieblingsberuf an den zahlreichen Ständen informieren. Auf sie warteten heimische und überregionale Ausbildungsbetriebe aus vielen Branchen. Von Handwerk (Maler Kiewall) über Gesundheit (AOK, Barmer Ersatzkasse, Zahnarzt), Pflege (GVS), Bauwesen (Ahlenberg-Ingenieure), Gastronomie und Hotel (Zweibrücker Hof), Lebensmittel (Rewe), Drogerie (DM) sowie Chemie (Dörken), Versorger (Enervie) und Logistik (Schenker) bis hin zu Dienstleistern wie Hörakustik und Brillen sowie der Agentur für Arbeit oder SIHK bot sich ein breites Spektrum.

Am Stand der AOK etwa wartete ein schriftlicher Test auf die Schüler. Unter der Überschrift „Bin ich ein Sofa?“ ging es dabei zwar auch um Noten, die die Jugendlichen entgegen der Unterrichtsgewohnheit aber selbst festlegen konnten. Der Fragebogen beinhaltete Themen wie menschlichen Umgang, Computerkenntnisse oder Stressfähigkeiten. So sollten sie selbst sehen, ob sie für den Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten, kurz Sofa, in Frage kommen und ob dies für sie in die Auswahl fallen könnte.

Sexy für Azubis

Noch handfester ging es bei den Malern von Kiewall zu. Dort zeigte Azubine Wiebke Höltje, was sie im zweiten Lehrjahr Ausbildungsleiter Sven Schloemp schon gelernt hat. „Wir müssen uns für die jungen Leute sexy machen“, erklärte Malermeister und Firmenchef Michael Kiewall, warum er das erste Mal nach Teilnahmen bei Hagener und Dortmunder Messen nun in Herdecke auf Nachwuchssuche ging. „Bei uns haben Azubis einen Punktekatalog entwickelt, und der beste Azubi eines Monats darf für einen Monat unseren Firmensmart fahren, der Sprit ist inklusive.“

Bei einem Schüler konnte er damit nicht punkten. „Ich komme aus einer Technik-begeisterten Familie und will mal Schreiner oder Zimmermann werden“, sagte der und offenbarte den Nachteil dieses Berufsinformationstages. „Leider haben uns ein paar kurzfristige Absagen erreicht, und in jedem Jahr fehlen uns Handwerksbetriebe, die von vielen Lehrern nachgefragt werden“, berichteten Beatrice Bein und Gundula König, dass Handwerker wegen ihres Verdienstausfalls der Messe absagen würden. Vielleicht wird das ja bei der vierten Auflage anders.