Wetter. . NRW-Innenminister macht sich auf seiner Ehrenamtstour durch den EN-Kreis ein Bild von „RuSIS“. Das Informationssystem soll Rettern auf ihrem Weg zum Einsatzort den Weg weisen.
„Kenne ich“, nickt NRW-Innenminister Ralf Jäger, als Parteikollege Rainer Bovermann (MdL) ihn in Wetter an der Ruhr willkommen heißt. „Ich bin schon zwei Mal den Ruhrtalradweg gefahren.“ Unmittelbar daneben, an der DLRG-Station macht Jäger auf seiner „Ehrenamtstour“ durch den EN-Kreis Halt. Denn dort stellt ihm Bovermann das neue, ehrenamtlich gestaltete Projekt RuSIS (Ruhr-Standort-Informationssystem) vor.
Idee kam nach Badeunfall
„Geboren wurde die Idee in Bochum, als dort nach einem Badeunfall die Rettungskräfte zu spät kamen, weil ihnen der Einsatzort nicht genau genug mitgeteilt werden konnte. An Autobahnen ist das normal, an Flüssen eher schwierig“, so Bovermann zum Hintergrund des Projekts. Deswegen wird nun das neuartige Informationssystem entlang der Ruhr installiert - in Wetter erfolgt derzeit der Lückenschluss zwischen Hattingen und Dortmund bzw. Hagen. In Zusammenarbeit aller ehrenamtlichen Kräfte sei das Projekt auf den Weg gebracht worden. Mitgemacht hätten in Wetter, wo bürgerschaftliches Engagement eine große Rolle spielt, auch die SPD-Ortsvereine Wengern und Alt-Wetter, so Bovermann weiter.
Und das verbirgt sich hinter dem neuen RuSIS: Es handelt sich um orangefarbene Notruf-Schilder, die entlang der Ruhr installiert werden. Sie erleichtern es, in Notfällen die Rettungskräfte zielgenau zum Unfallort zu lenken: Denn auf ihnen ist nicht nur der Notruf 112 zu lesen, sondern auch eine Codierung aus 4 Ziffern sowie Hinweise in sechs Sprachen (u.a. Englisch, Französisch, Türkisch). Die ersten beiden Ziffern geben die Ruhrkilometer (ab Mündung) an, die dritte Ziffer gibt Aufschluss über rechtes oder linkes Flussufer, die vierte über Wasser- oder Landseite - damit die Retter wissen, ob sie besser mit dem Boot oder einem Fahrzeug zum Unfallort eilen sollen. Vier der Notruf-Schilder werden in Wengern installiert, fünf in Wetter.
Im Notfall landet der Code bei der Feuerwehr. Alle Standorte der Notfallschilder sind in der Feuerwehrleitstelle in Schwelm verzeichnet - mitsamt der dazugehörigen Rettungswege.
Minister nimmt Projektidee mit
Beeindruckt von der Idee, dankte der Innenminister zunächst allen Ehrenamtlichen von DLRG, Feuerwehr und THW für ihren dauernden freiwilligen Einsatz. „Das Ehrenamt ist der Klebstoff in unserer Gesellschaft“, so Jäger, und ganz besonders im Rettungsdienste seien sie einfach lebenswichtig. Als Läufer kenne er solche Punkte aus Wäldern, aber so etwas auch an einem Fluss zu installieren sei eine gute Idee: „Das nehme ich auf jeden Fall mit in meine Abteilung.“