Herdecke. . Lassen sich Geschichten von früher noch einmal neu erzählen? Wolfram Mellinghaus und Tanja Münch haben es mit dem Buch „Herdecke angeklickt - Historisches neu entdeckt“ versucht - durch die Texte, aber auch durch die äußere Form.

Lassen sich die Geschichten von früher noch einmal neu erzählen? Wolfram Mellinghaus und Tanja Münch haben es versucht - in der Ansprache durch die Texte, vor allem aber auch durch die äußere Form. Ihr neues Buch „Herdecke angeklickt - Historisches neu entdeckt“, ist ein Versuch, aus der Gegenwart heraus mit einer Rolle rückwärts in die Vergangenheit zu kommen.

Beispiel Kornspeicher: Gerade erst hat er als schmuckes Café nach mehrjähriger Umbauzeit wieder geöffnet. Früher einmal war das Gebäude Herberge für die Pilger auf dem Jakobusweg. Eine Karte zeigt, wie weit sich das Haus anno 1553 Richtung Kampstraße erstreckt hat. Fotos zeigen das Haus während der letzten Sanierung und im frischen Fachwerk-Outfit.

„Zielgruppe sind Bürger und Neubürger, die mit der Geschichte der Stadt nicht so auf Du und Du stehen“, sagt Wolfram Mellinghaus. Deshalb sind die 17 lokalgeschichtlichen Momentaufnahmen auch nicht streng wissenschaftlich abgefasst. Sie sollen unterhalten, was schon die Tonlage der Kapitelüberschriften deutlich macht. Ruhrsandstein aus Herdecke wird als „Exportschlager mit Tradition“ verkauft. Aus der steinernen Teufelskanzel hoch über dem See wird die Frage nach „Stonehenge am Sonnenstein?“

1000 Klicks und mehr

Den Großteil der Bilder zu dem Buch hat Tanja Münch beigesteuert. Von Beruf ist sie Mediengestalterin, ihr Hobby ist das Fotografieren. Ihre Aufnahmen aus der Gegenwart versteht sie durchaus als ein Bilderreservoir für die Zukunft. Für die Leser von heute hat das den Vorteil, dass sie Herdecke im Buch so wiederfinden, wie sie der Stadt aktuell wahrnehmen.

Tausende Male hat es Klick gemacht, bis Tanja Münch alle Aufnahmen für das Buch im Kasten hatte. Daher auch der Titel „Herdecke angeklickt“. Das ist aber noch nicht alles, was den Titel mit Inhalt füllt. Die Beiträge sind kurz gefasst, „wie nur angeklickt“, erläutert Wolfang Mellinghaus, und verweist dann noch auf einen besonderen Clou: Zu fast allen Themen gibt es einen sogenannten QR-Code. Das ist ein quadratisches, verschlüsseltes Zeichen, das moderne Mobiltelefon blitzschnell auslesen können. Und prompt ist der Leser auf einer Internetseite mit Hintergrundinformationen oder Tipps zum Weiterlesen. Der Vorteil: Ohne das Buch neu drucken zu müssen, können die Inhalte immer wieder auf den neues Stand gebracht werden, sagt Tanja Münch.

Wie wichtig Geschichte und Geschichten sind, schreibt die Bürgermeisterin im Vorwort: „Sie bilden eine Grundlage für Entscheidungen, die wir heute treffen“.