Wetter. . Der seit Sonntagnachmittag vermisste achtjährige Junge ist tot. Das teilte die Polizei am frühen Montagnachmittag mit. Der Junge war seit einem Badeunfall an der Ruhr vermisst worden. Mit Hilfe von zwei Hubschraubern, Booten, Tauchern und Hunden hatten Rettungskräfte nach dem Kind gesucht.
Ein tragischer Badeunfall hat sich am Sonntagnachmittag am Ruhrufer in Wetter ereignet. Drei Jungen, elf und acht Jahre alt, sollen an der kleinen Zugangstreppe oberhalb der Ruhrbrücke bei der Demag gespielt haben, als einen von ihnen die Kräfte verließen, so Matthias Kleineberg, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Sprockhövel am Nachmittag.
Von der Strömung des Flusses erfasst, soll der Achtjährige, der nicht schwimmen konnte, dann abgetrieben worden sein. Bis spät in der Nacht wurde der Junge nicht gefunden. Die Suche wurde wegen der Dunkelheit um 1.15 schließlich abgebrochen. Am nächsten Morgen setzte die Polizei die Suche dann fort - und hat nun traurige Gewissheit: Der Junge ist tot.
Fieberhafte Suche nach vermisstem Kind in der Ruhr
Gegen 22.30 Uhr waren am Abend zuvor nochmals die Hubschrauber der Polizei bemannt worden, um mit Wärmebildkameras die Uferbereiche abzusuchen. „Tagsüber ist der Einsatz dieser Technik angesichts der hohen Temperaturen nicht so effektiv“, so die Erklärung der Polizei-Leitstelle. Nur einige Rettungsdienste waren zu dieser Zeit abgerückt. „Alle übrigen Kräfte sind weiter im Einsatz“, so die Auskunft der Feuerwehr um 23.15 Uhr.
Hubschrauber im Einsatz
Kaum zehn Minuten, nachdem die Rettungskräfte alarmiert worden waren, kreiste einer von zwei Hubschraubern schon über dem Fluss. Von oben suchte die Besatzung nach dem vermissten Kind. Die ersten am Unglücksort waren die Freiwilligen Kräfte der Feuerwehren Altwetter und Wengern. Nach und nach füllte sich der Parkplatz unter der Ruhrbrücke aber mit Dutzenden Einsatzwagen auch aus den umliegenden Städten, Kräften der DLRG und des Technischen Hilfswerks.
Am Abend nannte Polizeipressesprecher Dietmar Trust die bedrückenden Fakten. Die Freunde sollen an den Treppenstufen gespielt haben: Ein Elfjähriger und ein Achtjähriger, dessen Identität lange nicht geklärt war, sowie der verunglückte Junge. Als dieser abrutschte, lief eines der Kinder los, um Hilfe zu holen. Der Freund, der am Ufer blieb, habe das Kind nach gut 200 Metern aus den Augen verloren. „Ein Zeuge will von der Brücke aus gesehen haben, wie der Junge abgetrieben worden ist“, so Trust.
Retter schnell vor Ort
Obwohl nur eine knappe Viertelstunde zwischen Unfall und dem Eintreffen der Rettungskräfte lag, war es den Helfern über Stunden hinweg nicht möglich, das Kind zu finden. Immer wieder stieg der Hubschrauber auf, um von oben die Ruhr abzusuchen.
Taucher wurden angefordert, ebenso zwei Suchhunde-Staffeln, die rechts und links am Ufer der Ruhr eingesetzt wurden. Am Abend kam noch eine Hundestaffel aus Haltern dazu, deren Tiere auch auf dem Wasser Witterung aufnehmen können. 60 Hunde waren in der Nacht noch im Einsatz. Von Witten wurde ruhraufwärts gesucht, in Wetter weiter am Ufer.
Der Junge soll gegen das ausdrückliche Verbot der Eltern zum Spielen an die Ruhr gegangen sein. Fünf Notfallseelsorgern standen den Angehörigen des Kindes zu Seite. (mit dpa)