Wengern. .

Für die Feuerwehr war Donnerstag gegen Mitternacht das Gröbste erledigt: Die Straßen waren gereinigt, Keller leergepumpt und mit Sandsäcken gesichert, Geräte gereinigt und Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht. Bis zu 80 Feuerwehrmänner - und frauen , unterstützt von THW und Polizei, waren bei dem Hochwasser in Wengern im Einsatz gewesen.

Doch um 5.37 Uhr am Freitag war für die Ehrenamtlichen der Löschzüge Wengern und Esborn die Nacht schon wieder zu Ende: Der Brandmelder in der Orthopädischen Klinik Volmarstein schlug Alarm - allerdings ohne ersichtlichen Grund, wie die Helfer vor Ort feststellten. Von dort konnten sie gleich wieder nach Wengern fahren; denn im Hotel Elbschetal war der Keller schon wieder vollgelaufen. Bis Freitagmittag liefen erneut die Pumpen. „Wir hoffen, dass es jetzt dabei bleibt“, so Nadine Henkel, Pressesprecherin der Feuerwehr Wetter.

Einen Überblick über die Höhe des Schadens, den das Hochwasser am Donnerstag im Dorfzentrum angerichtet hat, hatte sie am Freitag noch nicht. „Auf jeden Fall hoch“, so ihr Kommentar. Und dann wollte die Feuerwehrfrau unbedingt noch etwas loswerden: „Lob und ein Dankeschön an die vielen Leute, die uns Kaffee, kalte Getränke und Essen gebracht haben und uns ihre Toiletten angeboten haben. Das war toll und hat uns wirklich sehr gefreut. Es hat uns auch zeigt, dass die Menschen unsere Arbeit anerkennen. Beim Einsatz geht ein Dankeschön ja schon mal unter.“

Pflege der Durchflüsse intensivieren

Die Feuerwehrfrau bestätigte, was eine Leserin aus Wengern Freitagmorgen ansprach: An der Dorfkirche fließen Opfersiepen, Schmalenbecke und Elbsche zusammen, weswegen diese Ecke bei starkem Regen ein neuralgischer Punkt sei. Aber die Einläufe der Schmalenbecke seien ständig verstopft, so dass ein zügiger Abfluss dort nicht gewährleistet sei. Insofern sei die Überflutung auch ein stückweit hausgemacht, so die Leserin. „Die Pflege der Durchflüsse muss intensiviert werden; denn so etwas wird sich wiederholen. Unsere Wetterlage wird immer schwerer einzuschätzen“, meint Nadine Henkel.

Ansonsten war Freitag Entrümpeln, Aufräumen und Saubermachen angesagt. „180 Quadratmeter Ausstellungsfläche standen ein Meter hoch unter Wasser“, berichtet Dieter Dittmer von der gleichnamigen Sanitärfirma. Mit unglaublicher Wucht sei das Wasser durch die Fenster hereingestürzt, „wir konnten die Tür kaum festhalten“. „Aber“, so fügt er gelassen hinzu, „es gibt keinen Personenschaden, und das Wasser ist heute schon wieder raus. Und wir hatten auch viele Helfer, die sofort da waren.“

Direkt gegenüber im Hotel Elbschetal wurde gegen Mittag bereits der zweite Container abgestellt: Möbel aus den Büroräumen und der im Keller liegenden Werkstatt konnten nur noch entsorgt werden. Dort hatte das Wasser teilweise bis zur Decke gestanden und sogar Stahltüren aufgebrochen.