Wetter/Herdecke. . Auch wenn die Bevölkerung die Einsatzkräfte von THW und DLRG aus Wetter und Herdecke unterstützt: Viele Ruhepausen genießen die Hochwasserhelfer in Schönebeck bei Magdeburg nicht. Heute kommt Nachschub aus der Heimat.

Täglich treffen in den Redaktionen Aktualisierungen zu den Hochwasser-Einsätzen ein, fast täglich fahren weitere hundert Helfer aus der Region in die überfluteten Gebiete. Am heutigen Dienstag etwa machen sich wieder sieben THW-Einsatzkräfte aus Wetter und Herdecke nach Schönebeck bei Magdeburg auf, um ihre 16 lokalen und insgesamt mehr als 6000 Kollegen zu unterstützen. Sieben weitere THW-ler stehen hier vor Ort auf Abruf bereit, um bei Bedarf mit einem Mehrzweckboot nachzureisen.

Voraussichtlich bis zum 15. Juni dauert der Einsatz in Sachsen-Anhalt. Weitere Zahlen: Die Helfer des THW Wetter/Herdecke sichern dort in Zwölf-Stunden-Schichten zusammen mit 400 weiteren Kräften und mit großer Unterstützung der Bevölkerung 1000 Meter Elbdeich, errichten Sandsackwälle, pumpen Sickerwasser ab und stellen die Stromversorgung sicher. „Die Anwohner unterstützen unsere Einsatzkräfte, wo sie nur können, egal ob mit Getränken, Nahrung oder mit Muskelkraft. Der Zusammenhalt in dieser Situation ist einfach unglaublich toll und beeindruckend“, so Zugführer Florin Wirth in einem Telefonat mit der Heimat.

Laut André-Marcelle Hubert, Ortsbeauftragter für das THW in Wetter und Herdecke, sind seine Kollegen Spezialisten für Wassergefahren wie etwa Deichverteidigung und halten daher auch spezielle Boote in den Ruhrstädten vor. „Das ist für unsere Kollegen richtig anstrengend. Andererseits sind sie darauf trainiert, für sie läuft etwa die Evakuierung der Bevölkerung von Schöneberg oder der Transport von Material ohne Gefahr ab.“

Die wiederum besteht oft für die unermüdlichen Helfer bei der Überschätzung der eigenen Kapazitäten. „Unsere Führungskräfte müssen schon auf die Einhaltung der Ruhezeiten achten“, berichtet Bärbel Brünger vom DLRG Herdecke, zugleich Vorstandsmitglied und Pressesprecherin des Landesverbands Westfalen. Die zehn Wetteraner und fünf Herdecker DLRG-Mitglieder (insgesamt mehr als 300 aus Westfalen) sind in Schönebeck wie die THW-Kollegen in Schulen auf Feldbetten „gut untergebracht und freuen sich etwa auch über belegte Brote von Anwohnern aus einer Hochparterre-Wohnung, die mit Wasser voll zu laufen drohte“, hat Brünger von teils „Herz zerreißenden Szenen“ gehört. Die Einsatztaucher und Strömungsretter organisieren seit Freitag Transporte in ihren speziellen Booten, helfen als Spezialisten für Deichsicherung oder dichteten nun eine Brücke ab, damit Wasser nicht zurückfließt. Brünger: „Wir hatten erst im Mai eine große Katastrophenschutzübung in Höxter.“

Bei der DLRG gibt es noch keine Informationen hinsichtlich des Einsatzendes, da das Wasser weiter auf die Deiche drücke.