Erhalt des Cuno-Schornsteins. .
Rutger Booß schrieb in seinem Leserbrief, die Grünen seien schon 1984 „gegen die Modernisierung des Cuno-Kraftwerkes Sturm gelaufen“. Ich kann mich erinnern, dass auch die Mitglieder der damaligen Konkurrenzgruppe „Grün-Alternative Bürgerliste“, zu der auch Rutger Booß gehörte, mit guten Gründen gegen einen unentschwefelten Cuno-Ausbau auf die Straße gingen.
Auch wenn die „08/15-Streichholzkästchenbauten“ der Ruhraue nicht gefallen - ich kenne keine größere städtebauliche Neuentwicklung seit den 1950-er Jahren, die den Charme einer gewachsenen Altstadtbebauung ausstrahlt - sollten, ist im Gegenzug der inzwischen überflüssig gewordene Cuno-Schornstein nicht zur museumswerten Attraktion geworden. Schon nach 1984 ärgerten sich ältere Herdecker über den schon von Lüdenscheid her sichtbaren Schornstein als „Herdecke am Kamin“. Wenn man diesen Kamin umnutzen kann, bitte sehr, dann aber ernsthaft! Mark-E hat uns ja die Nutzung als Aufwindkraftwerk vorgestellt, hat aber seitdem dazu keine Absichten mehr verlauten lassen.
Welche finanziellen Folgen entbehrlich gewordene Industriebauten haben, sehen wir aktuell am letzten Teilstück des Westfalia-Geländes: Die Abriss- und Entsorgungskosten werden nicht aus vorangegangenen Gewinnen des ehemaligen Industrieunternehmens gezahlt, sondern auf die Quadratmeterpreise für die nachfolgenden Eigentums- und Mietbauten aufgeschlagen, also in die Zukunft verlegt.
Ich möchte, dass die Kosten für den Abriss (oder die Erhaltung eines Museums-Schornsteines)
j e t z t aufgebracht oder gesichert werden, und nicht dermaleinst den Kindern, den späteren Stromkunden oder Steuerzahlern, zur Last fallen.
Hermann Wenz,
Herdecke,
Ratsmitglied B 90/Die Grünen