Wetter. . Beim Jahresempfang der Evangelischen Stiftung Volmarstein wurde nicht nur zurückgeschaut, auch die Zukunft haben Stiftungsrat und Vorstand im Blick. Hier will man vor allem sein reichhaltiges Fachwissen für ein gesundes Wachstum einbringen.
Es ist immer auch ein Blick zurück, wenn der Jahresempfang der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV) ansteht. Schließlich wird an diesem Tag nicht nur allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen Dank gesagt für die geleistete Arbeit, sondern auch der Jahresbericht der Stiftung liegt druckfrisch auf den Tischen. Und der ist inzwischen kein dünnes Heft mehr, sondern ein Buch von 80 Seiten. Die Aufgaben und Arbeitsfelder sind vielfältig geworden, die Stiftung ist gewachsen. „Waren es im Jahr 2006 noch 1500 Mitarbeiter, sind es jetzt rund 3500 Mitarbeitende an den verschiedenen Standorten in Wetter, im EN-Kreis, in Hagen, Dortmund und Ivenack in Mecklenburg-Vorpommern“, bezifferte Hans-Peter Rapp-Frick als Vorsitzender des Stiftungsrates bei seiner Rede gestern das Wachstum. Im Laufe des Jahres 2012 haben sich Stiftungsrat und Vorstand darum unter dem Stichwort „ESV 2020“ mit den kommenden Jahren auseinandergesetzt - und hier beginnt der Blick in die Zukunft, der ebenso wichtig wie die Rückschau ist. Vier „strategische Stoßrichtungen“ sieht Rapp-Frick:
Qualifizierung, womit auch die Sanierung der Einrichtungen gemeint ist;
Spezialisierung - hier sieht der Stiftungsrats-Vorsitzende vor allem die Veränderungen in Richtung ambulanter Betreuung und die Chancen, die das hohe Expertenwissen innerhalb der ESV dabei bietet;
Verzahnung: „Noch wird das breite Know-how der ESV nicht in vollem Umfang genutzt“, so Rapp-Frick. Die Entwicklung eines Förderzentrums für Kinder, eines Rehabilitationszentrums sowie eines Autismuszentrums soll die Stiftung „nach vorne bringen“.
Wachstum: Der schwierigste Aspekt bei den Zukunftsstrategien, weil „die Refinanzierung Personal- und Sachkosten nicht deckt“. Kapazitätsausweitungen und Kooperationen sollen hier helfen, ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.
Einen riesigen Schritt nach vorn hat die ESV derweil gemeinsam mit der Stadt Wetter gemacht, wie Pfarrer Jürgen Dittrich als Vorstand in seiner Begrüßung deutlich machte. In der kommenden Woche wird der kommunale Aktionsplan „Menschengerechte Stadt Wetter“ vorgestellt. Neben anderen hätten auch viele Mitarbeiter und Bewohner der Stiftung ihr Wissen eingebracht, behinderte wie nicht behinderte Menschen. Das Ergebnis dieser Arbeit hat für Dittrich bereits jetzt eine wichtige Erkenntnis geliefert: „Barrieren entstehen oft in unseren Köpfen. Es ist viel mehr möglich, als auf den ersten Blick erkennbar, wenn wir starre Muster durchbrechen.“