Wengern. .
Für Walter Methler geht ein Lebenstraum in Erfüllung. Das Henriette-Davidis-Museum bekommt einen Ableger im Geburtshaus der berühmten Kochbuchautorin. Ein Grund zur Freude für alle Wetteraner, wie Walter Methler findet: In diesem Haus komme die Geschichte der Stadt zusammen wie sonst an keinem anderen Ort.
Aus einer privaten Leidenschaft von Pfarrer Walter Methler ist das Henriette-Davidis-Museum entstanden. Erst war es im eigenen Haus untergebracht. Seit Jahren ist es Anziehungspunkt im Mühlchen im Zentrum von Wengern. Und jetzt hat Pfarrerssohn Eckehard das Geburtshaus der Pfarrerstochter Henriette Davidis von der evangelischen Kirchengemeinde in Wengern erworben.
Was macht das Haus am heutigen Henriette-Davidis-Weg so einzigartig? Erbauen lassen hat es vor exakt 400 Jahren Pfarrer Johann Fabricius, der erste Buchautor in Wetter. Daher soll die Bücherei auch einen Zweig als „Bibliotheca Fabriciana“ haben. Sie wird alle Schriften von Wetteranern versammeln. Dann hat in diesen Wänden natürlich die Wiege von Henriette Davidis gestanden. Und auch die Anfänge des Frauenheims wurden in dem ehemaligen Pfarrhaus gemacht: Vor knapp hundert Jahren sollte hier das erste „Rettungshaus“ der Region gefallene Mädchen aufnehmen. Bis zum Umbau ist es gekommen. Dann stand ein Hof außerhalb zum Kauf.
Sammlung mit 11 000 Büchern
Geschichten über Geschichten zu diesem Ort, „der die besten wetterschen Traditionen in sich vereint“, freut sich Walter Methler.
Und was macht das kleine Museum so einzigartig? Unter anderem eine Sammlung von mehr als 11000 Büchern rund um die Kochbuchautorin und das Kochen insgesamt. Im Dachgeschoss des Geburtshauses von Henriette-Davidis sollen sie untergebracht werden, unten will Eckehard Methler bis Oktober einen Lese- und Arbeitsraum einrichten. Das Frauenheim, auch hier sind Vergangenheit und Gegenwart längst wieder zusammengewachsen, behält im rechten Teil des Hauses weiter seine Wohngruppe.
Geöffnet nur auf Wunsch
Schon jetzt investiert die Familie viel, viel Zeit und Mühe in das Museum. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten reicht es daher nur an Sonntagen von 15 bis 17 Uhr. Und jetzt kommt auch noch ein zweiter Museumsort hinzu! Für Walter Methler und Sohn Eckehard kein wirkliches Problem. Zwar wünschen immer wieder Wissenschaftler oder Journalisten Einblick in die Kochbuchsammlung. Feste Zeiten wird es für sie im Geburtshaus der großen Köchin aber nicht geben. Die Tür öffnet sich nur auf Bestellung.