Herdecke. .

Eine Ära ging am Freitagabend im Ringerzentrum der TSG Schwerathletik Herdecke zu Ende. Wilfried Potthoff (72), seit 49 Jahren Vorsitzender der Herdecker Kraftsportler, trat nicht mehr zur Wahl an.

Mit Wilfried Potthoff verlässt ein Funktionär die Herdecker Sportbühne, der immer für seine Ringer da war. Der Ringkampfsport war sein Leben. Allerdings hat der heute 72-Jährige auch mal Handball bei der TSG gespielt. Posten auf höheren Ebenen des Ringerverbandes waren sein Ding nicht. Seine Beziehungen zum Verband waren dennoch nicht zu unterschätzen.

Wilfried Potthoff war nie ein Einzelkämpfer. Er war stets ein Mannschaftsspieler in einer immer gut bestellten Vorstands-Mannschaft. Aufstiege in die Oberliga und zweite Bundesliga, Ausrichter von drei Deutschen Ringer-Meisterschaften - 1982, 1989 und 2002 - in der Bleichsteinhalle und die Eröffnung des Ringerzentrums an der Goethestraße im Jahr 1995 waren absolute Höhepunkte in seiner fast fünf Jahrzehnte währenden Amtszeit.

Wilfried Potthoff hat es sich nicht leicht gemacht, sein Amt aufzugeben.

Doch jetzt, wo auch andere Mitglieder mehr Verantwortung übernehmen wollen, hielt er den Zeitpunkt für richtig. Außerdem wurde in diesem Monat die letzte Rate für die „Immobilie Ringerzentrum“ bezahlt. Sein Nachfolger wurde Frank Meyer, der 16 Jahre als Jugendleiter der TSG Schwerathletik tätig war.

Frank Meyer kam an einer Würdigung seines Vorgängers nicht vorbei und überreichte Wilfried Potthoff im Auftrag von Karl-Martin Dittmann, Präsident des Ringerverbandes NRW, den Ehrenbrief des Verbandes, der erstmals für außergewöhnliche Verdienste überreicht wurde. Anschließend wurde auf Antrag von Frank Meyer Wilfried Potthoff zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

„Das war alles ein bisschen viel“

„Das war alles ein bisschen viel. Das muss ich noch sacken lassen“, sagte Wilfried Potthoff. Zum Abschied des langjährigen Vorsitzenden war auch Herdeckes Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster gekommen. Natürlich auch mit einem kleinen Präsent. „Doch für solch eine lange Tätigkeit als Vorsitzender haben wir seitens der Stadt keine Ehrung vorgesehen. Das müssen wir ändern“, versprach Herdeckes Stadtoberhaupt.

Für 40-jährige Mitgliedschaft erhielt Willi Cordes eine Ehrenurkunde. Für seine langjährige Mitarbeit im Vorstand wurde zudem Horst Schlopsnies zum Ehrenmitglied der TSG Schwerathletik Herdecke ernannt.