Wetter. .
Beim Ausparken auf einem Parkplatz in Wetter hatte ein 58-jähriger Mann aus Witten ein fremdes Fahrzeug beschädigt und das Weite gesucht. Jetzt musste sich der Familienvater wegen Unfallflucht vor dem Gericht Wetter verantworten.
Nie in seinem Leben hatte sich der 58-jährige Rentner etwas zu Schulden kommen lassen – bis zum Nachmittag des 7. April. Auf dem Parkplatz eines Getränkemarktes hatte er seinen LKW zurückgesetzt und war dabei mit einem fremden Fahrzeug kollidiert. Laut Anklage entstand an dem anderen Auto ein Schaden von rund 2700 Euro. Ohne sich um die Regulierung der Angelegenheit zu bemühen, fuhr er weg. Doch der Vorfall blieb nicht unbemerkt.. Wenig später erhielt der Unfallverursacher unangenehme Post. Per Strafbefehl wurde er zur Zahlung von 1200 Euro Geldstrafe und 60 Euro Bußgeld verurteilt. Hinzu kamen eine achtmonatige Sperre zur Neuerteilung der Fahrerlaubnis und drei Monate Fahrverbot. Gegen die Sicherstellung seines Führerscheins mitte Juni legte er Einspruch ein. Jetzt saß der 58-Jährige in Wetter auf der Anklagebank. Seinen Einspruch beschränkte er auf die Überprüfung der Strafhöhe. Als Rentner habe er kein besonders hohes Einkommen. Anklage und Gericht hatten ein Einsehen: Die Geldstrafe wurde auf 900 Euro reduziert, die Geldbuße auf 35 Euro und die Sperrfrist von acht auf fünf Monate. „Nie ist etwas passiert – und dann so etwas. Bitte nicht wieder“, zeigte sich selbst Richter Heinz-Dieter Beckmann überrascht.
Der Verurteilte, der derzeit auf sein Fahrrad und die Fahrkünste seiner Ehefrau zurückgreifen muss, konnte es selbst nicht fassen: „Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie das passieren konnte.“