Wetter. .
Mal liegen die Produktionsstätten im gleichen Gebäudeflügel, mal teilen sich der Kranhersteller und sein Elektronik-Zulieferer eine Etage: Viel stärker kann man nicht verzahnt sein als Demag Cranes & Components und TQ-Systems auf dem Werksgelände an der Ruhr.
Kein Wunder. TQ-Systems am Standort Wetter ist hervorgegangen aus einem Teil der Demag. Immer noch ist der Kranbauer von nebenan der wichtigste Kunde. Aber längst sind andere Auftraggeber hinzu gekommen, etwa aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Knapp 100 Beschäftigte zählt TQ-Systems zur Zeit inWetter. Am Anfang war es nur einer: Michael König.
König ist 48 Jahre alt, gelernter Informationselektroniker und studierter Nachrichtentechniker. Als die Demag die Elektronik zur Steuerung ihrer Krane nicht mehr selbst fertigen wollte, wechselte König als Werkleiter zu TQ-Systems, nicht aber das Beschäftigungsfeld. Von einer „ganz engen Partnerschaft“ spricht er, wenn es um das Geschäft mit der Demag geht. Ähnlich klingt es auch bei Dr. Rainer Harkort, dem Leiter der Demag-Cranes-Produktion in Wetter: „Wir ergänzen uns sehr gut“.
Die Demag verkauft Krane mit zum Teil sehr individuellen Anforderungen. Entsprechend abgestimmt müssen die Steuerungsteile sein. „Wir bilden für die Demag nahezu 500 Produkte ab“, überschlägt König. Das reicht vom kleinsten Sensor bis hin zu Schaltschränken über eine Länge von 13 Metern. In Abstimmung mit den Entwicklern von Demag Cranes werden die Layouts der Leiterkarten gefertigt, in enger Verbindung mit dem Auftraggeber die fertigen Steuerteile geprüft.
Die Lagerbestände können klein gehalten werden. Die Kundenwünsche sind schnell erfüllt. „Ein Idealzustand“, schwärmt Michael König von den Vorzügen dieser Verzahnung. Und auch Rainer Harkort lobt „das Erfolgsmodell in unseren Räumen“. Hat er schon mal bereut, dass die Demag diesen Geschäftsbereich aus der Hand gegeben hat? „Nein“, sagt er, „das ist nicht das, was wir gut können“. Viel zu rasant sei die Entwicklung im Bereich der Elektronikfertigung, ob beim PC, dem Handy oder eben der Steuerung von Kranen. Da setzt Harkort für die Entwicklung „lieber auf starke Partner wie TQS“.
Ganz besondere Achse
Der Elektronik-Zulieferer ist gewachsen. Mehr und mehr hat er das lang gestreckte Fabrikgebäude am Ufer in Beschlag genommen. Noch ist Platz für eine weitere Expansion. Ein Standortwechsel kommt für Michael König auch nicht in Frage. Die enge Verzahnung beim größten Kunden funktioniert gerade wegen der räumlichen Nähe.
Rainer Harkort gibt sich rundherum zufrieden mit dieser „ganz besonderen Achse“: Werkhallen genutzt, Arbeitsplätze geschaffen, „und ein paar Euro Miete sind auch nicht zu verachten“.